24.01.2011- BR-online Studio Franken
"Wir sind Kirche" will mehr Offenheit
Die Bischöfe reagierten nach Angaben einer Sprecherin von "Wir sind Kirche" nicht besonders offen auf die Mahnwache der Laienorganisation. Kein einziger Bischof sei aus seinem Auto ausgestiegen und habe das Gespräch mit den rund 20 kritischen Katholiken gesucht. "Mit dieser Aktion appellieren wir noch einmal ganz eindringlich an die Bischöfe: Seid zum Dialog bereit", sagte Christian Weisner von "Wir sind Kirche". Nur auf diese Art und Weise sei es möglich das verlorene gegangene Vertrauen wiederherzustellen.
Wir sind Kirche: Zölibat mit dem Papst diskutieren
Erneut forderte die Laienorganisation eine Aufhebung des Pflichtzölibats für die katholischen Priester. Es sei ärgerlich, dass sich die katholische Kirche wegen des anstehenden Papstbesuches im September diesem Thema verschließe. "Der Papstbesuch darf keine Dialogbremse sein, er sollte vielmehr die Chance bieten, die Fragen des Zölibats mit ihm hier in Deutschland zu diskutieren". Am vergangenen Wochenende hatten sich hochrangige CDU-Mitglieder für eine Aufhebung der verpflichtenden Ehelosigkeit der katholischen Priester ausgesprochen, darunter Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesbildungsministerin Annette Schavan.
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Gläubige beten für Aufhebung des Zölibats
In Franken hatte sich der katholische Pfarrer von Ansbach Christkönig, Frank Gmelch, im Oktober 2010 öffentlich zu seiner Lebensgefährtin bekannt und war daraufhin vom Dienst suspendiert worden. Bereits im September wurde der Pfarrvikar von Rechtenbach, Thomas Geuppert, aus dem gleichen Grund suspendiert. In Rechtenbach im Landkreis Main-Spessart kommen seitdem jeden Montagabend Gläubige zum Gebet zusammen und fordern dabei die Aufhebung des Pflichtzölibats.
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Zuletzt geändert am 24.01.2011