4.2.2011 - katholisch.de
Überwiegend positive Reaktionen
Köln - Das am Freitag veröffentlichte Memorandum "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" von mehr als 150 deutschsprachigen Theologen zu notwendigen Reformen in der katholischen Kirche ist auf ein überwiegend positives Echo gestoßen.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte die Forderung der Theologen. Die Erklärung sei ganz im Sinne der von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK angestoßenen Dialoginitiative, sagte ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius in Bonn. "Wir begrüßen, dass das Gespräch jetzt weiter in Gang kommt und ganz verschiedene Gruppen sich äußern." Die Themen deckten sich weithin mit denen, die auch das ZdK als wichtig ansehe.
Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" erklärte, der Aufruf der Professoren zu einem offenen Dialog über Macht- und Kommunikationsstrukturen der Kirche spreche der großen Mehrheit der Katholiken aus dem Herzen. Der Kirche fehle es auf allen Ebenen an Dialog. "Solange nicht alle Bischöfe zu einem Dialog ohne Denkverbote über die Zukunft der Kirche bereit sind, wird die Glaubwürdigkeit der Kirche weiter sinken."
Bischöfe äußern sich zurückhaltend
Die Deutsche Bischofskonferenz reagierte dagegen zurückhaltend. Zwar sei es ein gutes Signal, dass sich auch die Wissenschaftler an dem Gespräch über die Zukunft von Glauben und Kirche in Deutschland beteiligen wollten, so der Sekretär der Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer. In einer Reihe von Fragen stehe die Erklärung aber "in Spannung zu theologischen Überzeugungen und kirchlichen Festlegungen von hoher Verbindlichkeit. Die entsprechenden Themen verlangen dringend eine weitere Klärung".
"Man benötigt mehr als nur ein Entgegenkommen der Bischöfe, um den in der Tat schwierigen Herausforderungen der Kirche in Deutschland zu begegnen", so Langendörfer weiter. Er verwies darauf, dass es "seit über zwanzig Jahren einen strukturierten Dialog" von Bischöfen und Theologen gebe. "Er hat sich bewährt und ist für beide Seiten vorteilhaft." Der Jesuit betonte, bei der Suche nach neuer Lebendigkeit der Kirche sollten "Fehler und das Versagen der Vergangenheit" genauso wie die Defizite und Reformerfordernisse der Gegenwart besprochen und anerkannt werden.
Nach Angaben von Langendörfer sollen auf der kommenden Vollversammlung der deutschen Bischöfe m März in Paderborn Vorschläge erarbeitet werden, die "hoffentlich anregend und weiterführend sein werden". (stz)
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Zuletzt geändert am 04.02.2011