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Veröffentlicht am 11­.02.2011

11.2.2011 - Publik-Forum

Damit der Glaube nicht verödet



Viele Initiativen unterstützen das Memorandum »Kirche 2011«

Das Memorandum Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch trifft den Nerv. Als hätten sie auf diesen klugen Aufruf wider den seit Jahren währenden Bremserkurs der römischen Oberkirche gewartet, reagieren viele Gemeinden und Initiativen im katholischen Kirchenvolk sofort und ohne Zeitverzug. Sie unterstützen entschlossen den Text der mittlerweile knapp 200 Theologieprofessorinnen und Theologieprofessoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Anne Baumann, Rebekka Großmann und Florian Weigand, die Vorstände der studierenden Cusanerinnen und Cusaner und die Geistliche Kommission des Cusanuswerks, der Begabtenförderung der katholischen Kirche, stellen sich hinter die Theologieprofessoren. Deren Memorändum (Seite 40 in diesem Heft) spreche »viele Punkte an, die innerhalb des Cusanuswerks ausführlich diskutiert werden«. Die Cusaner seien »bereit, an einem offenen Dialog teilzunehmen und so die Kirche innovativ mit zu gestalten« (vorstand@cusanus.net). Fritz Wallner, vom Regensburger Bischof Müller aus dem Pfarrgemeinderat gedrängter Kommunalbeamter im bayerischen Schierling, ruft per E-Mail auf, Leserbriefe zu schreiben und über die Presse die Reformnotwendigkeiten in die Breite zu tragen. Sein Ziel: öffentlichen Druck aufbauen. Denn: »Während der letzten zwanzig Jahre hat es wohl kaum so offene und eindeutige Forderungen nach Reformen in der Kirche gegeben. Es dürfte den Bischöfen schwerfallen, die jetzigen Akteure als Spinner und Dauernörgler abzutun. Denn zu groß ist der Ärger bei einer sehr großen Zahl von Gläubigen« (Fritz. Wallner@web.de).

Die Laienverantwortung Regensburg zitiert ausführlich den relativ aufgeschlossenen Bischofsvorsitzenden, Erzbischof Zollitsch aus Freiburg: »Lassen wir uns auf das Abenteuer des Entdeckens ein. Haben wir den Mut, auf die Menschen zuzugehen« (www.laienverantwortung-regensburg.de). Der Freckenhorster Kreis im Bistum Münster »unterstützt den Inhalt und die Dringlichkeit des Memorandums«. Der »Problemstau in der Kirche in vielen Bereichen« müsse »endlich aktiv und ehrlichen Herzens angegangen werden«. Denn »die Pfarrei-Fusionsanordnungen der Kirchenleitung bewirken, dass sich viele Gemeindemitglieder zurückziehen. Die Glaubenslandschaft in unseren Diözesen versteppt und verödet« (www.freckenhorster-kreis.de).

Im Namen von Wir sind Kirche schreibt der österreichische Sprecher dieser Kirchenreformbewegung, Hans Peter Hurka: »Die Zeit ist überreif. Seit vielen Jahrzehnten versuchen Kirchenbürgerinnen und Kirchenbürger die Kirche zu erneuern.« Da sei das Memorandum Kirche 2011 eine »große Hilfe« (www.wir-sind-kirche. at).

Thomas Seiterich

Zuletzt geändert am 11­.02.2011