14.3.2011 - Stuttgarter Nachrichten
Katholische Bischöfe tagen in Paderborn
Am Nachmittag sollte hier die Frühjahrs-Vollversammlung der katholischen Bischöfe beginnen. Der Missbrauchsskandal habe manche Missstände in der Kirche aufgedeckt. Daraufhin hätten die Bischöfe im Herbst 2010 zwar einen Dialog angekündigt, seitdem sei aber nichts geschehen. "Die Bischöfe sind sprachlos, handlungsunfähig. Die Bremser scheinen die Oberhand gewonnen zu haben."
"Wir sind Kirche" unterstützt den Aufruf von ursprünglich 144 Theologen von Anfang Februar, die deutliche Veränderungen in der Kirche fordern. Zu den Forderungen gehören Mitbestimmung der Gläubigen, kleinere Gemeinden, das Ende des Pflichtzölibats sowie die Möglichkeit für Verheiratete und Frauen, Pfarrer zu werden. Inzwischen hätten 309 Theologen die Erklärung unterzeichnet. Mehr als 63 000 Menschen hätten ihre Unterstützung bekundet.
Es gebe eine Krise der Kirchenleitung, nicht des Glaubens, betonte Weisner. In den vergangenen 21 Jahren seien fast 2,8 Millionen Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten. Kritisch beurteilte die Laienbewegung auch die von den Bischöfen angekündigte Entschädigung von Kindern und Jugendlichen, die von Angehörigen der Kirche sexuell missbraucht wurden. Zum Auftakt der Konferenz wollten die Bischöfe einen Bußakt abhalten, sagte Sigrid Grabmeier von "Wir sind Kirche". "Die Bischöfe wollen Gott um Verzeihung bitten. Ich fände es besser, wenn sie die Opfer um Verzeihung bitten würden."
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Zuletzt geändert am 16.03.2011