13.3.2011 - Neue Westfälische (Bielefeld)
KOMMENTAR Bischofskonferenz in Paderborn Chance nicht verstreichen lassen
Bielefeld (ots) - Es ist das erste Mal, dass sich die 70 Bischöfe der katholischen Kirche in Deutschland zu einem Gedankenaustausch in Paderborn treffen. Jener Stadt, die nicht zuletzt durch den Kirchenkritiker Eugen Drewermann national und international bekannt geworden ist. Mit entsprechend hohen Erwartungen verfolgen unabhängige katholische Christen das, was unter dem Vorsitz von Erzbischof Robert Zollitsch beraten und beschlossen wird. Doch die ersten Anzeichen verheißen nichts Gutes: Direkte Gesprächsangebote Richtung kirchenkritischer Organisationen wie "Wir sind Kirche" sucht man seitens der katholischen Bischöfe bislang vergeblich. Sie sollten diese Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen. Die Bischöfe tun gut daran, den Dialog über die Entwicklung der katholischen Kirche auf allen Ebenen voranzutreiben. Denn der Vertrauensverlust, der zum Beispiel durch Fälle sexuellen Missbrauchs in pädagogischen Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft entstanden ist, ist immens. Es geht hier um nicht mehr und nicht weniger als die Zukunftsfähigkeit der Kirche als Institution. Sie hat in der Vergangenheit viel Schuld auf sich geladen. Es ist Zeit, Buße zu tun und neue Wege aufzuzeigen, die geeignet sind, verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.
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Zuletzt geändert am 15.03.2011