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Veröffentlicht am 03­.04.2011

3.4.2011 - Kirche+Leben

Verbände begrüßen Fahrplan zum Reformprozess

Dialog in der Kirche. Das Zentralkomitee sieht einen „wichtigen Schritt nach vorn“. Mehrere stimmen mahnen eine Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit an. Die Bewegung „Wir sind Kirche“ fordert „Menschenrechte“ ein.

Der bischöfliche Fahrplan für den Dialogprozess der deutschen katholischen Kirche stößt bei katholischen Laienverbänden auf Zustimmung. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sprach von einem „wichtigen Schritt nach vorn“, mahnte aber eine Diskussion ohne Vorbehalte an. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend begrüßte die Gespräche und nannte als wichtiges Themen den Umgang mit Macht in der Kirche, Fragen zur Sexualität, die Weiterentwicklung des Priesterbildes, das Miteinander von Priestern und Laien, die Förderung demokratischer Strukturen und die Stärkung von Frauen in der Kirche.

Auch die ZdK-Vizepräsidentinnen Karin Kortmann und Claudia Lücking-Michel mahnten Geschlechtergerechtigkeit an und warfen den Bischöfen eine Verschleppungstaktik vor. „Da überzeugende theologische Argumente gegen eine ernsthafte Beteiligung von Frauen an Weiheämtern fehlen, wird die Diskussion darüber per Diktat beendet“ und das Thema Diakonat der Frau „seit fast vierzig Jahren vertagt“. Frauen, die im Alltag verantwortlich handelten, müssten erleben, wie sie in der Kirche „nicht für voll genommen“ werden.

Die Initiative „Wir sind Kirche“ forderte „Menschenrechte“ in der Kirch ein. „Pflichtzölibat, Verweigerung der Frauenordination und Diskriminierung homosexueller Menschen sind menschenrechtswidrig“, heißt es in einer Erklärung. Der Pflichtzölibat etwa verstoße gegen das Recht auf freie Wahl von Familienstand und Beruf. Zudem ist das Programm des Dialogprozesses „lediglich ein Minimalprogramm der Bischöfe“.

KNA

Zuletzt geändert am 04­.04.2011