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Veröffentlicht am 11­.04.2011

11.04.2011 - Kölner Stadt-Anzeiger

Kirchenkritiker wollen keinen unverbindlichen Dialog

Die Gruppe der Frauen und Männer aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die das heiß diskutierte Memorandum „Ein notwendiger Aufbruch“ der Theologieprofessoren vom 4. Februar 2011 zu Veränderungen in der katholischen Kirche unterstützen wollen, formiert sich.

SIEGBURG - Die Gruppe der Frauen und Männer aus dem Rhein-Sieg-Kreis, die das heiß diskutierte Memorandum „Ein notwendiger Aufbruch“ der Theologieprofessoren vom 4. Februar 2011 zu Veränderungen in der katholischen Kirche unterstützen wollen, formiert sich. Bei einem Treffen im Kolpinghaus bestand Einvernehmen darin, die sich nun bietenden Chancen zu nutzen. Keinesfalls will die Gruppe sich auf einen unverbindlichen Dialog mit der Kirchenführung einlassen, der - „wie bislang immer in solchen Gesprächskreisen“ - ohne greifbares Ergebnis endet. Joachim Sikora (Troisdorf), der frühere Leiter des Katholisch-Sozialen Instituts in Bad Honnef und nun Sprecher der Initiative, stellte klar, dass „wir alles andere als eine Kirchenspaltung wünschen“. Auch sei, so ein anderer Gesprächsteilnehmer, nicht beabsichtigt, eine „Subkirche“ zu gründen. Wichtig sei vielmehr, durch die dringend notwendigen Veränderungen die Glaubwürdigkeit der Kirche wieder herzustellen. Der ehemalige Kreisdirektor Günther Brahm (Sankt Augustin) regte an, „unabhängige Persönlichkeiten mit Gewicht“ für die Aktion zu gewinnen. Dieter Maroldt (Troisdorf) will mit der bundesweiten Initiative „Wir sind Kirche“ Kontakt aufnehmen und prüfen, ob eine Zusammenarbeit möglich ist. Professor Dr. Ferdinand Kaufmann (Siegburg), langjähriger Chef des Kreisjugendamtes, wird mit Mitarbeitern der Bewegung „Katholiken-am-Ennert“ (Bonn) in Verbindung treten. Am heutigen Montag, 11. April, 19 Uhr, sollen im Siegburger Kolpinghaus an der Mühlenstraße 2 weitere Schritte beraten werden.Unerwartete Rückendeckung hat die Siegburger Initiative durch den Kölner Diözesanrat bekommen, der ebenfalls das Verhalten der deutschen Bischöfe im Umgang mit dem Memorandum der Theologieprofessoren kritisiert. Er fordert „einen offenen, ehrlichen und ergebnisorientierten Dialog“, zum Beispiel über die künftige Rolle der Frau, Zölibat der Priester, Mitbestimmung von Laien und nichteheliche Formen familiären Zusammenlebens. (uto)

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1296684728594.shtml

Zuletzt geändert am 11­.04.2011