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Veröffentlicht am 17­.05.2011

17.5.2011 - Neue Osnabrücker Zeitung

Rom regelt Kampf gegen Missbrauch

Deutsche Bischöfe sehen sich bestätigt

hav OSNABRÜCK/ROM. Der Vatikan hat die Bischofskonferenzen weltweit zu Richtlinien im Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Priester und Ordensleute verpflichtet. Die Kongregation für die Glaubenslehre wies die Bischöfe in einem Rundschreiben an, diese Richtlinien bis Ende Mai 2012 vorzulegen.

Die Bischöfe sollen sich demnach verpflichten, den Opfern seelsorgliche und psychologische Hilfe anzubieten. Zu den Grundprinzipien gehören auch eine bessere Aus- und Fortbildung von Priestern und Ordensleuten sowie die Anzeigepflicht der Verbrechen bei den staatlichen Strafverfolgungsbehörden.

Die Deutsche Bischofskonferenz sieht sich in ihrem Vorgehen bestätigt. Deren Vorsitzender, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, betonte, die deutschen Bischöfe hätten bereits Ende August 2010 ihre Leitlinien überarbeitet. Er freue sich, dass der Vatikan diese Arbeit anerkannt habe.

Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ begrüßte das Rundschreiben des Vatikans als „notwendige Umkehr gegenüber dem, was noch 2001 gesagt worden ist“. Dies gelte vor allem für die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden. Endlich habe der Vatikan einen Strategiewechsel vorgenommen, sagte Sprecher Christian Weisner unserer Zeitung.

Zuletzt geändert am 17­.05.2011