| |
Veröffentlicht am 25­.08.2006

25. August 2006 - religion.ORF.at/news

Kirchenvolksbewegung beklagt "patriarchalische Kirchenstrukturen"

Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" hat in einem Offenen Brief an Papst Benedikt XVI. "patriarchalische Strukturen" in der Kirche angeprangert.

"Immer mehr Menschen wird das 'Glauben' in der Kirche gerade durch das Festhalten an überholten Strukturen erschwert oder gar unmöglich gemacht", heißt es in dem Dokument, das anlässlich der Bayernreise des Papstes im September am Freitag in München veröffentlicht wurde. Hunderttausende hätten bereits "Kirchenflucht" begangen, Millionen lebten in innerer Emigration.

Appell an die Kirchenoberen

"Besonders Frauen finden es zunehmend unerträglich, dass sie durch die patriarchalischen kirchlichen Strukturen gehindert werden, ihre Berufungen und ihren Glauben in der Kirche zu leben", schreiben Vertreter der Kirchenvolksbewegung weiter. Die katholische Kirche stehe weltweit vor "dramatischen Veränderungen", die Kirchenvolk und Bischöfe nur gemeinsam bewältigen könnten. Gegen Ende des Briefs richtet "Wir sind Kirche" einen Appell an die Kirchenoberen: "Erkennen Sie das Engagement gerade auch kritischer Katholikinnen und Katholiken als klares Zeichen der Liebe zur Kirche", heißt es darin. "Stimme des Kirchenvolkes"

Die Kirchenvolksbewegung ging eigenen Angaben zufolge aus dem 1995 in Österreich gestarteten Kirchenvolks-Begehren hervor und setzt sich für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche ein. Die 1996 in Rom gegründete internationale Bewegung "Wir sind Kirche" sei derzeit in mehr als 20 Ländern auf allen Kontinenten vertreten. Sie versteht sich als "Stimme des Kirchenvolkes".

Zuletzt geändert am 30­.08.2006