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Veröffentlicht am 27­.02.2012

27.2.2012 - Mittelbayerische

Kritiker: Wichtigste Themen ausgeklammert

Wir sind Kirche, AKR und Laienverantwortung diagnostizieren „Weltflucht“ statt Aufbruch in der Kirche

Regensburg. Die Bischofskonferenz hat noch nicht begonnen, da melden sich die Kritiker zu Wort: „Wir sind Kirche“, die Laienverantwortung und der Aktionskreis Regensburg (AKR) haben rund 500 Meter entfernt im „Kneitinger“ zur Pressekonferenz gebeten. Sigrid Grabmeier von „Wir sind Kirche“ macht den Auftakt. Sie stellt dem deutschen Klerus ein miserables Zeugnis aus – nimmt nur den Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, den Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und den Mainzer Kardinal Karl Lehmann aus. Was das Zweite Vatikanische Konzil angestoßen habe, werde derzeit durch ein „monarchistisches und mehr und mehr diktatorisches System vernichtet“. Ihr Wir-sind-Kirche-Kollege Christian Weisner zeigt sich speziell enttäuscht vom dürftigen Endergebnis des Dialogprozesses im Erzbistum München. Dabei hätten Laien dort 23000 Stunden diskutiert, 61 konkrete Vorschläge gemacht.

Berthold Starzinger vom AKR attestierte den Bischöfen, in Regensburg die wichtigsten Themen auszuklammern. Er verweist auf das Memorandum von 300 Theologen zur dramatischen Lage der Kirche, das Stoff für drei Wochen Bischofskonferenz biete. Als Beispiele nennt er die Rolle der Frauen und die Problematik verheirateter Priester. Fritz Wallner von der Laienverantwortung richtet seine Hoffnung auf den Katholikentag 2014 in Regensburg. „Ich bin dem Zentralkomitee der Katholiken dankbar dafür, dass es Gewähr bietet, dass dort auch kritisch diskutiert wird.“ Das Programm dürfe nicht „dem Diktat des Geldes unterworfen werden“.

Er spielt damit darauf an, dass das Bistum Regensburg 1,5 Millionen Euro an Kirchensteuermitteln bereitgestellt hat. Zur Wahrheit zählt allerdings auch: Bischof Müller verpflichtete sich zur Pluralität – und kein anderes Bistum hatte sich bereiterklärt, die Einladung zum Katholikentag auszusprechen. (is)

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/artikel/kritiker_wichtigste_themen_aus/761543/kritiker_wichtigste_themen_aus.html

Zuletzt geändert am 28­.02.2012