27.2.2012 - epd
Reformgruppen fordern von Bischöfen neuen Aufbruch
"Es gibt kein wirkliches Gespräch", sagte Christian Weisner, Sprecher der bundesweiten Initiative "Wir sind Kirche". Das sei sehr bedauerlich, zumal konkrete Vorschläge für Veränderungen auf dem Tisch lägen. Er selbst werde nicht mehr als Gast zur Vollversammlung zugelassen (gemeint sind die Pressekonferenzen der Deutschen Bischofskonferenz). Bei Menschen, die sich der Mitwirkung verpflichtet sähen, sei große Hilflosigkeit spürbar, berichtete Sigrid Grabmeier von der katholischen Reformbewegung. Sie warf der katholischen Kirche vor, "mehr und mehr ein diktatorisches System" zu werden. Beide kritisierten die aktuellen Pläne im Bistum Augsburg, die Zahl der Pfarreien von 1.000 auf 200 bis zum Jahr 2025 zu verkleinern. Dagegen erhebe sich breiter Widerstand, auch in anderen Bistümern.
Johannes Grabmeier von der Laienverantwortung Regensburg wies auf den fehlenden Priesternachwuchs hin. Die Kirche müssen sich fragen, warum immer weniger junge Leute Theologie studieren wollten. Das Priesteramt müsse geöffnet werden, forderte er und warb außerdem für das Diakonat. Auch dürften unbequeme Professoren und Theologen nicht mit staatlicher Hilfe aus ihrem Ämtern entlassen werden.
Unterdessen sind am Montag die 68 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz in Regensburg zu ihrer Frühjahrsvollversammlung zusammenkommen. Bis Donnerstag wollen sie über den Fortgang des Dialogprozesses beraten, den sie im vergangenen Jahr unter dem Eindruck der Missbrauchsskandale und der Vertrauenskrise beschlossen hatten. Im Blick stehen auch die Entwicklung der Katholisch-Theologischen Fakultäten und Universitätsinstitute. Weitere Themen sind eine Studie zur Lage des theologischen Nachwuchses und das kirchliche Arbeitsrecht.
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Zuletzt geändert am 02.03.2012