2. Apr. 2012 - Evangelischer Pressedienst
"Wir sind Kirche": Missbrauchstäter nicht mehr in der Kirche einsetzen
Theologen, die Kinder missbraucht haben, können nach Auffassung von "Wir sind Kirche" auch nicht in Bereichen wie Krankenhäusern, Alteneinrichtungen und Justizvollzugsanstalten als Seelsorger arbeiten. "Denn wenn dort jemand in einer Lebensbeichte auf das Thema sexualisierte Gewalt zu sprechen kommt, sind diese Priester, die ihre priesterliche Vertrauensstellung missbraucht haben, die denkbar ungeeignetesten Ansprechpartner", hieß es in einem offenen Brief der Reformbewegung an den Trierer Bischof Stephan Ackermann sowie an alle deutschen Kardinäle und Bischöfe.
Das Bistum Trier hatte kürzlich erklärt, die Leitlinien der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für den Umgang mit Missbrauchstätern überprüfen zu wollen. Es sei "in der Tat eine Frage, inwieweit jemand weiter glaubwürdig als Priester arbeiten kann, wenn er Missbrauchstäter geworden ist", sagte Bistumssprecher Stephan Kronenburg dem Kölner domradio.
Die seit knapp zwei Jahren geltenden Leitlinien sehen vor, dass Priester nach sexuellen Übergriffen unter Auflagen weiter in der Seelsorge tätig sein dürfen. Derzeit steht vor allem der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, in der Kritik, weil auf der Basis dieser Leitlinien in seinem Bistum mehrere pädophile Täter weiter als Seelsorger beschäftigt werden.
http://www.epd.de/landesdienst/landesdienst-west/schwerpunktartikel/wir-sind-kirche-missbrauchst%C3%A4ter-nicht-mehr-der-ki
Zuletzt geändert am 11.04.2012