Veröffentlicht am 19.05.2012
19.5.2012 - Kipa
Schüller verteidigt "Aufschrei des Ungehorsams"
Mannheim, 19.5.12 (Kipa) Helmut Schüller, Initiant der österreichischen Pfarrer-Initiative, hat seinen "Aufschrei des Ungehorsams" verteidigt. Innerkirchlicher Dialog sei oft nur ein "Gnadenakt", sagte Schüller am Samstag ausserhalb des offiziellen Katholikentags in Mannheim. Vor Journalisten forderte er "Grundrechte für Gespräche".
> Foto: Helmut Schüller am Katholikentag in Mannheim (Bild: KNA)
Im Vorjahr hatte eine Gruppe von Klerikern um den früheren Wiener Generalvikar Helmut Schüller zum "Ungehorsam" gegen Rom aufgerufen. Die Pfarrer-Initiative fordert unter anderem die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene und Ausgetretene.
Papst Benedikt XVI. hatte sich an Gründonnerstag kritisch auf die Initiative bezogen. Streben nach "wirklicher Erneuerung" dürfe die Kirche nicht nach eigenen Wünschen verändern wollen. Ausdrücklich wandte er sich gegen einen Ungehorsam, der sich "über endgültige Entscheidungen des kirchlichen Lehramtes hinwegsetzen soll". Das Verbot der Frauenordination sei unwiderruflich entschieden, so der Papst.
Internationale Vernetzung wächst
Nach Schüllers Worten wächst die internationale Vernetzung seiner Gruppe. Deren Erwähnung durch den Papst bezeichnete er als Geschenk. Innerkirchliche Sanktionen habe die Gruppe in Österreich "bislang nicht oder noch nicht" erlebt. In anderen Ländern gebe es dagegen andere Erfahrungen.
Sprecher von Reformgruppen zogen ein positives Fazit ihrer Veranstaltungen aus Anlass des Katholikentags. Die meisten Foren seien überfüllt gewesen, so der Chefredaktor der Zeitschrift Publik-Forum, Wolfgang Kessler. Die Resonanz zeige, "wie gross das Bedürfnis nach Veränderung ist".
Christian Weisner von der Kirchenvolksbewegung nannte ein Alternativprogramm zum Katholikentag "dringend notwendig". Es gebe derzeit einen "gebremsten und verzagten Aufbruch", sagte er in Anspielung auf das Katholikentags-Motto "Einen neuen Aufbruch wagen".
Mit einem grossen Gottesdienst geht am Sonntag der 98. Deutsche Katholikentag in Mannheim zu Ende. Bis dahin rechnen die Veranstalter mit 60.000 Teilnehmern.
(kipa/kna/job)
http://www.kipa-apic.ch/index.php?&pw=&na=0,0,0,0,d&ki=231825
> Foto: Helmut Schüller am Katholikentag in Mannheim (Bild: KNA)
Im Vorjahr hatte eine Gruppe von Klerikern um den früheren Wiener Generalvikar Helmut Schüller zum "Ungehorsam" gegen Rom aufgerufen. Die Pfarrer-Initiative fordert unter anderem die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene und Ausgetretene.
Papst Benedikt XVI. hatte sich an Gründonnerstag kritisch auf die Initiative bezogen. Streben nach "wirklicher Erneuerung" dürfe die Kirche nicht nach eigenen Wünschen verändern wollen. Ausdrücklich wandte er sich gegen einen Ungehorsam, der sich "über endgültige Entscheidungen des kirchlichen Lehramtes hinwegsetzen soll". Das Verbot der Frauenordination sei unwiderruflich entschieden, so der Papst.
Internationale Vernetzung wächst
Nach Schüllers Worten wächst die internationale Vernetzung seiner Gruppe. Deren Erwähnung durch den Papst bezeichnete er als Geschenk. Innerkirchliche Sanktionen habe die Gruppe in Österreich "bislang nicht oder noch nicht" erlebt. In anderen Ländern gebe es dagegen andere Erfahrungen.
Sprecher von Reformgruppen zogen ein positives Fazit ihrer Veranstaltungen aus Anlass des Katholikentags. Die meisten Foren seien überfüllt gewesen, so der Chefredaktor der Zeitschrift Publik-Forum, Wolfgang Kessler. Die Resonanz zeige, "wie gross das Bedürfnis nach Veränderung ist".
Christian Weisner von der Kirchenvolksbewegung nannte ein Alternativprogramm zum Katholikentag "dringend notwendig". Es gebe derzeit einen "gebremsten und verzagten Aufbruch", sagte er in Anspielung auf das Katholikentags-Motto "Einen neuen Aufbruch wagen".
Mit einem grossen Gottesdienst geht am Sonntag der 98. Deutsche Katholikentag in Mannheim zu Ende. Bis dahin rechnen die Veranstalter mit 60.000 Teilnehmern.
(kipa/kna/job)
http://www.kipa-apic.ch/index.php?&pw=&na=0,0,0,0,d&ki=231825
Zuletzt geändert am 19.05.2012