12. September 2006 - OÖ-Nachrichten
Papst: Viele Pilger aus Österreich
Schon in den frühen Morgenstunden versammelten sich Wallfahrer und Schaulustige in dem beschaulichen bayerischen Städtchen. Insgesamt fanden sich rund 60.000 Menschen ein. Papst Benedikt XVI. wurde mit dem Hubschrauber aus München eingeflogen und zelebrierte auf dem zentralen Kapellplatz einen Festgottesdienst. Maria, die Mutter Jesu, stand erwartungsgemäß im Zentrum der Predigt Benedikts. Das Gnadenbild, eine fast 700 Jahre alte, aus Lindenholz geschnitze Statue Mariens mit dem Jesuskind, wurde eigens aus ihrer Kapelle auf den Platz gebracht.
Wenig konkrete Predigt
Die Menschen sollten laut dem Papst von Maria lernen und sich allein Gott anvertrauen. Auf aktuelle Anlässe ging das katholische Kirchenoberhaupt in der Predigt kaum ein. Am Abend feierte er gemeinsam mit Ordensleuten und Priesteramtskandidaten einen Vesper-Gottesdienst. In seiner Ansprache beklagte der Papst den Priestermangel: "Wir wissen, der Herr sucht Arbeiter für seine Ernte", sagte er. Doch es gäbe zu wenige, die die reiche Ernte einbringen könnten.
Im Anschluss fuhr der Papst in seinen wenige Kilometer entfernten Geburtsort Marktl, wo er seine Taufkirche besuchte. Danach wurde er nach Regensburg geflogen, wo er erneut einen großen Gottesdienst zelebrieren wird.
Enttäuschung Mit Enttäuschung hat die Reformbewegung "Wir sind Kirche" auf den Aufruf des Papstes zu mehr Marienfrömmigkeit reagiert. Damit könne man moderne Menschen nicht mehr für den Glauben gewinnen. Wenn Maria wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, dann sollte die katholische Kirche den Frauen endlich mehr Wertschätzung einräumen.
Zuletzt geändert am 12.09.2006