Veröffentlicht am 18.06.2012
18.6.2012 - volksfreund.de
Theologin: Frauen sollen Priester werden
Wer es in der katholischen Kirche zu etwas bringen will, der muss vor allem - ein Mann sein. Frauen können nach geltendem Recht nicht zu Diakonen oder gar Priestern geweiht werden. Die reformorientierte Theologin Ida Raming will das ändern. In Trier hat sie nun schwere Vorwürfe erhoben.
Die Theologin und Publizistin Ida Raming hat die katholische Kirche scharf kritisiert. Bei einer Veranstaltung der reformorientierten „Kirchenvolksbewegung“ in Trier sagte sie, die Kirche stehe „noch nicht auf dem Boden der Menschenrechte“. Es gebe keine Gleichberechtigung der Frauen und auch keine freie Meinungsäußerung. Raming bezog sich darauf, dass die katholische Kirche Frauen den Zugang zu Weiheämtern – also dem Diakonat und dem Priestertum – verwehrt und dass abweichende Interpretationen des Glaubens innerhalb der Kirche scharf sanktioniert würden. „Es muss Strukturveränderungen innerhalb der Kirche geben“, sagte sie. Die derzeitige Machtverteilung innerhalb der Kirche verglich sie mit der in einer „Diktatur“.
Insbesondere beim Thema Gleichberechtigung gilt Raming als eine der wichtigsten theologischen Wortführerinnen in Deutschland. Im Jahr 2002 ließ sie sich von einem katholischen Bischof „contra legem“, also gegen das Kirchenrecht, zur Priesterin weihen und wurde daraufhin von der katholischen Kirche exkommuniziert. Eine Weihe von Frauen sieht das Kirchenrecht nicht vor. „Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann“, heißt es darin.
Forderung besteht schon lange
Die Forderung nach einem uneingeschränkten Zugang von Frauen zu allen Weiheämtern vertrat Raming erstmals in den 1960er Jahren. Im Vorfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils, das 1962 begann und eine Erneuerung der Kirche zum Ziel hatte, reichte sie mit einer Mitstudentin eine Petition ein. Diese wurde abgelehnt. Später setzte sich Raming in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema auseinander. „Ich habe damit offenbar in ein Wespennest gestochen“, sagte sie. Ihre Priesterweihe, die auf einem Schiff auf der Donau stattfand, bezeichnete Raming als „außergewöhnlichen Weg“. Insgesamt haben sich sieben Frauen weihen lassen. „Das war ein riskanter Akt, denn wir wussten, dass der Vatikan uns wohl belangen würde.“
Bereits 20 Frauen geweiht
Im Jahr 2006 wurde Raming, ebenfalls gegen das Kirchenrecht, zur katholischen Bischöfin geweiht. Seitdem nimmt sie selbst Priesterweihen von Frauen vor und hat dies nach eigenen Angaben in etwa 20 Fällen in Europa und Kanada bereits getan. Weltweit, so Raming, gebe es etwa 130 praktizierende katholische Priesterinnen. Viele von ihnen haben sich zu einer internationalen Bewegung mit der Kurzbezeichnung RCWP zusammengeschlossen. Die „Kirchenvolksbewegung“, auf deren Einladung Raming nach Trier kam, setzt sich im Rahmen ihrer Aktion „Lila Stola“ für die Gleichberechtigung von Frauen ein.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Theologin-Frauen-sollen-Priester-werden;art754,3192316
Die Theologin und Publizistin Ida Raming hat die katholische Kirche scharf kritisiert. Bei einer Veranstaltung der reformorientierten „Kirchenvolksbewegung“ in Trier sagte sie, die Kirche stehe „noch nicht auf dem Boden der Menschenrechte“. Es gebe keine Gleichberechtigung der Frauen und auch keine freie Meinungsäußerung. Raming bezog sich darauf, dass die katholische Kirche Frauen den Zugang zu Weiheämtern – also dem Diakonat und dem Priestertum – verwehrt und dass abweichende Interpretationen des Glaubens innerhalb der Kirche scharf sanktioniert würden. „Es muss Strukturveränderungen innerhalb der Kirche geben“, sagte sie. Die derzeitige Machtverteilung innerhalb der Kirche verglich sie mit der in einer „Diktatur“.
Insbesondere beim Thema Gleichberechtigung gilt Raming als eine der wichtigsten theologischen Wortführerinnen in Deutschland. Im Jahr 2002 ließ sie sich von einem katholischen Bischof „contra legem“, also gegen das Kirchenrecht, zur Priesterin weihen und wurde daraufhin von der katholischen Kirche exkommuniziert. Eine Weihe von Frauen sieht das Kirchenrecht nicht vor. „Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann“, heißt es darin.
Forderung besteht schon lange
Die Forderung nach einem uneingeschränkten Zugang von Frauen zu allen Weiheämtern vertrat Raming erstmals in den 1960er Jahren. Im Vorfeld des Zweiten Vatikanischen Konzils, das 1962 begann und eine Erneuerung der Kirche zum Ziel hatte, reichte sie mit einer Mitstudentin eine Petition ein. Diese wurde abgelehnt. Später setzte sich Raming in ihrer Doktorarbeit mit dem Thema auseinander. „Ich habe damit offenbar in ein Wespennest gestochen“, sagte sie. Ihre Priesterweihe, die auf einem Schiff auf der Donau stattfand, bezeichnete Raming als „außergewöhnlichen Weg“. Insgesamt haben sich sieben Frauen weihen lassen. „Das war ein riskanter Akt, denn wir wussten, dass der Vatikan uns wohl belangen würde.“
Bereits 20 Frauen geweiht
Im Jahr 2006 wurde Raming, ebenfalls gegen das Kirchenrecht, zur katholischen Bischöfin geweiht. Seitdem nimmt sie selbst Priesterweihen von Frauen vor und hat dies nach eigenen Angaben in etwa 20 Fällen in Europa und Kanada bereits getan. Weltweit, so Raming, gebe es etwa 130 praktizierende katholische Priesterinnen. Viele von ihnen haben sich zu einer internationalen Bewegung mit der Kurzbezeichnung RCWP zusammengeschlossen. Die „Kirchenvolksbewegung“, auf deren Einladung Raming nach Trier kam, setzt sich im Rahmen ihrer Aktion „Lila Stola“ für die Gleichberechtigung von Frauen ein.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Theologin-Frauen-sollen-Priester-werden;art754,3192316
Zuletzt geändert am 30.06.2012
