Veröffentlicht am 15.09.2012
15.9.2012 - dapd
Konkrete Reformen in katholischer Kirche gefordert
Konkrete Schritte zur Reform der katholischen Kirche haben Vertreter von Laien und Kirchenjugend nach einem Gesprächsforum in Hannover angemahnt. "Es waren gute, offene Gespräche, auch über heikle Themen. Wir hoffen jetzt auf eine transparente und konkrete Weiterarbeit", sagte der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dirk Tänzler, am Samstag nach dem zweiten Jahrestreffen zum kirchlichen Dialogprozess "Im Heute glauben". Die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" forderte: "Nur wenn die deutschen Bischöfe jetzt endlich auch konkrete Reformschritte in Angriff nehmen, besteht überhaupt noch eine Chance, die akute Kirchenkrise beheben zu können."
Mehr als 300 Katholiken hatten zwei Tage lang über die Zukunft ihrer Kirche in Deutschland diskutiert. Auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz waren 33 Bischöfe, Vertreter der Geistlichen Gemeinschaften und Orden, Gemeindemitglieder, Verbandsvertreter, Hochschullehrer und Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gekommen. Reformorientierte Gruppen wie "Wir sind Kirche" waren nicht zu dem Treffen zugelassen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, plädierte nach Abschluss der Gespräche dafür, an einem kontinuierlichen Perspektivwechsel für die Kirche zu arbeiten. Mit Blick auf den Themenschwerpunkt "Diakonie" sagte er, es gehe um die heute richtige Form der Nächstenliebe und nicht um eine rein innerkirchliche Nabelschau.
Jugendvertreter wollen Taten sehen
Die Auftaktveranstaltung zu dem mehrjährigen Gesprächsprozess hatte im vergangenen Jahr in Mannheim stattgefunden. Seitdem sei bereits ein vielfältiges Themenspektrum auf den Weg gebracht worden, sagte Zollitsch. So würden in der Deutschen Bischofskonferenz Themen wie das der wiederverheirateten Geschiedenen, das kirchliche Arbeitsrecht und vor allem die Frage der Rolle der Frau in der Kirche behandelt.
Der BDKJ will es jedoch nicht bei den Gesprächen bewenden lassen und fordert "mehr Verbindlichkeit im Umgang mit den Ergebnissen". Besonders drängend sei dabei das Thema Sexualität sowie die Stellung der Frau in der Kirche. "Jugendlichen ist es zum Beispiel nicht verständlich, warum Frauen zwar einen Großteil der kirchlichen Arbeit leisten, in Leitungspositionen aber unterrepräsentiert und von bestimmten Ämtern sogar ausgeschlossen sind", sagte Tänzler.
"Wir sind Kirche" forderte von den Bischöfen eine baldige kirchenrechtliche Lösung für das Problemen der wiederverheirateten Geschiedenen. Ansonsten sei zu befürchten, dass dieses Thema die Kirche in Deutschland vor eine ähnliche Zerreißprobe stellen werde wie die langjährige Auseinandersetzung mit Rom in der Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung.
http://nachrichten.t-online.de/konkrete-reformen-in-katholischer-kirche-gefordert/id_59576454/index?news
Mehr als 300 Katholiken hatten zwei Tage lang über die Zukunft ihrer Kirche in Deutschland diskutiert. Auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz waren 33 Bischöfe, Vertreter der Geistlichen Gemeinschaften und Orden, Gemeindemitglieder, Verbandsvertreter, Hochschullehrer und Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gekommen. Reformorientierte Gruppen wie "Wir sind Kirche" waren nicht zu dem Treffen zugelassen.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, plädierte nach Abschluss der Gespräche dafür, an einem kontinuierlichen Perspektivwechsel für die Kirche zu arbeiten. Mit Blick auf den Themenschwerpunkt "Diakonie" sagte er, es gehe um die heute richtige Form der Nächstenliebe und nicht um eine rein innerkirchliche Nabelschau.
Jugendvertreter wollen Taten sehen
Die Auftaktveranstaltung zu dem mehrjährigen Gesprächsprozess hatte im vergangenen Jahr in Mannheim stattgefunden. Seitdem sei bereits ein vielfältiges Themenspektrum auf den Weg gebracht worden, sagte Zollitsch. So würden in der Deutschen Bischofskonferenz Themen wie das der wiederverheirateten Geschiedenen, das kirchliche Arbeitsrecht und vor allem die Frage der Rolle der Frau in der Kirche behandelt.
Der BDKJ will es jedoch nicht bei den Gesprächen bewenden lassen und fordert "mehr Verbindlichkeit im Umgang mit den Ergebnissen". Besonders drängend sei dabei das Thema Sexualität sowie die Stellung der Frau in der Kirche. "Jugendlichen ist es zum Beispiel nicht verständlich, warum Frauen zwar einen Großteil der kirchlichen Arbeit leisten, in Leitungspositionen aber unterrepräsentiert und von bestimmten Ämtern sogar ausgeschlossen sind", sagte Tänzler.
"Wir sind Kirche" forderte von den Bischöfen eine baldige kirchenrechtliche Lösung für das Problemen der wiederverheirateten Geschiedenen. Ansonsten sei zu befürchten, dass dieses Thema die Kirche in Deutschland vor eine ähnliche Zerreißprobe stellen werde wie die langjährige Auseinandersetzung mit Rom in der Frage der Schwangerschaftskonfliktberatung.
http://nachrichten.t-online.de/konkrete-reformen-in-katholischer-kirche-gefordert/id_59576454/index?news
Zuletzt geändert am 16.09.2012