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Veröffentlicht am 25­.08.2006

25. August 2006 - KNA

"Wir sind Kirche" schreibt offenen Brief an den Papst

München (KNA) Die Kirchenvolksbewegung > "Wir sind Kirche" hat Papst Benedikt XVI. und die deutschen Bischöfe zu einem "offenen und ernsthaften Dialog mit dem Kirchenvolk" aufgefordert. In dem am Freitag in München veröffentlichten Schreiben heißt es, solche Gespräche seien trotz mehrfacher Versuche seit dem so genannten Kirchenvolksbegehren von 1995 noch nicht zu Stande gekommen. Die Herausforderungen, vor denen die Kirche weltweit stehe, könnten nur gemeinsam bewältigt werden.

"Wir sind Kirche" appelliert an den Papst und die Bischöfe, besondere Verantwortung für die Ökumene mit den Kirchen der Reformation zu übernehmen. Nötig sei ein klares Bekenntnis zum Verbindenden im Glauben und zum zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Das Engagement kritischer Katholiken sollte als Zeichen der Liebe zur Kirche und als Alternative zu tatsächlicher oder innerer Emigration bewertet werden. Millionen Menschen in Deutschland hätten inzwischen "Kirchenflucht" begangen.

"Ortsgemeinden als Urmodell christlicher Gemeinschaft"

Dem Brief zufolge setzen sich immer mehr Menschen und Gemeinden für innerkirchliche Reformen wie die Zulassung von Verheirateten und Frauen zum Priesteramt und von wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten ein. Bemängelt wird auch, dass die drastischen Sparbeschlüsse in vielen Bistümern ohne Transparenz und breitere Mitwirkung umgesetzt würden. Bei den Reformen der Seelsorgestrukturen gerieten die Ortsgemeinden als Urmodell christlicher Gemeinschaft aus den Augen. Dies sei ein weltweites Problem. Während der 26-jährigen Amtszeit von Papst Johannes Paul II. sei die Zahl der Priester um vier Prozent zurückgegangen, die der Katholiken aber um 40 Prozent gestiegen. Die < Kirchenvolksbewegung plädiert dafür, Laien mehr Verantwortung zu geben und sie auch in die Leitung von Gemeinden einzubinden.

ren/jac/cas

Zuletzt geändert am 16­.09.2006