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Veröffentlicht am 18­.01.2013

18.1.2013 - Süddeutsche Zeitung

Kritik am Umgang mit Missbrauchsskandal

Dachau – Mitten in der neu entflammten Debatte um die Aufklärung sexuellen Missbrauchs in der katholische Kirche haben die deutschen Bischöfe am Donnerstag Bilanz ihrer telefonischen Opfer-Hotline gezogen, die sie zum Jahresende eingestellt hatten. Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ nahm dies zum Anlass für deutliche Kritik: „Wenn jetzt auf die Beratungsangebote in den einzelnen Bistümern verwiesen wird, so ist nicht hinnehmbar, dass in einzelnen Diözesen immer noch Domkapitulare und andere Mitglieder der Bistumsleitung als Ansprechpersonen für Betroffene angegeben werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Dachauer Sprechers Christian Weisner . Dies sei „kein niederschwelliges Angebot“ für Betroffene.

Kritik kam auch am Umgang der katholischen Amtskirche mit dem Missbrauchsskandal: „Bei aller Anerkennung der verschiedenen Einzelmaßnahmen in den vergangenen drei Jahren mehren sich die Zeichen, dass einige der von den deutschen Bischöfen im Krisenjahr 2010 in allerhöchster Not eingeleiteten Maßnahmen schon wieder zurückgefahren werden.“

GSL

Zuletzt geändert am 29­.01.2013