15.3.2013 Hessische / Niedersächsische Allgemeine
„Hoffnung auf Wende zum Guten“
BADEN-BADEN. Die Initiative „Wir sind Kirche“ hat die Wahl von Papst Franziskus als große Chance für die katholische Kirche begrüßt. Es bestehe nun die Hoffnung auf einen „Wendepunkt zum Guten“ für die Ausrichtung der Kirche zu mehr Offenheit und Reformen, sagte der Sprecher der Kirchenvolksbewegung, Christian Weisner, am Donnerstag im Südwestrundfunk. Er wünsche sich, dass Papst Franziskus stärker als Benedikt XVI. dafür eintritt, sich der Welt, den Armen und den Unterdrückten zuzuwenden. „Das muss wirklich wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt werden,“ forderte Weisner.
Küng fordert Reformen Keine Vorschusslorbeeren bekommt der neue Papst von dem kritischen Tübinger Theologen Hans Küng. „Die Gretchenfrage an den neuen Papst lautet: Wie hältst Du es mit Reformen?“, sagte Küng. „Führt er endlich die Reformen in der Kirche durch, die sich über Jahrzehnte unter seinen Vorgängern angestaut haben? Oder soll es im Grunde so weitergehen wie bisher?“ Wenn Franziskus Reformen anpacke, sei ihm eine breite Zustimmung der Katholiken sicher. Sollte er aber die konservative Linie von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. fortsetzen, werde das in der Kirche „Reformen von unten provozieren, auch ohne Billigung durch die Hierarchie und oft sogar gegen die Vereitelungsversuche der Hierarchie“, warnte der 84-Jährige. (dpa)
Zuletzt geändert am 22.03.2013