| |
Veröffentlicht am 09­.06.2013

9.6.2013 - jesus.de

Positive Bilanz: Eucharistischer Kongress mit feierlichem Gottesdienst beendet

Mit einem feierlichen Gottesdienst ist am Sonntag in Köln der Eucharistische Kongress der katholischen Kirche in Deutschland zu Ende gegangen. An dem Pontifikalamt im RheinEnergieStadion nahmen mehrere Tausend Gläubige teil. Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz des Großereignisses.

In der Abschlussmesse dankte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, den Gläubigen für ihr öffentliches Zeugnis während des Kongresses und sprach von einem «großartigen Fest des Glaubens». Zollitsch ging auch auf die kritische Situation durch die Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands ein: «Christus begleitet uns nicht nur in den frohen Stunden, er ist auch bei uns, wenn Sorgen uns bedrängen.» Er bekundete Solidarität mit den von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen und mit den Rettungskräften und Helfern.

In seiner Predigt unterstrich der Kölner Kardinal Joachim Meisner die Bedeutung der Eucharistie, die immer auch ein Fest des Menschen sei. Deutschland sei trotz allem nicht gottverlassen. «Deutschland ist durch die heilige Eucharistie ein gottverbundenes Land», sagte der Erzbischof.

Es gebe keinen leiblosen Christus und folglich keinen weltlosen Gott und keine gottlose Welt. Wer im privaten und im gesellschaftlichen Leben Gott ausklammere, verfehle den Sinn des Lebens, sagte Meisner. Er mahnte, die Kirche sei «kein frommer Zweckverband zur Durchsetzung religiöser Interessen», sondern die Kirche sei der Leib Christi.

Während der Messe, die unter einem bedecktem Himmel stattfand, verlas Kurienkardinal Paul Josef Cordes eine Botschaft von Papst Franziskus an die Teilnehmer des Katholikentreffens. Darin ruft der Papst dazu auf, die Heilige Messe nicht zu flacher Routine werden zu lassen.

Nach dem Gottesdienst zogen Zollitsch und Meisner eine positive Bilanz des Eucharistie-Kongresses. Er sei dankbar für den «ausgesprochen geistlichen und religiösen Akzent in unserem Gesprächsprozess», sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Die Katholiken hätten sich ihres Glaubens vergewissert und seien dabei auch in die Öffentlichkeit gegangen.

Der Kongress sei «ein wirkliches Fest des Glaubens in katholischer Weite» gewesen, bilanzierte der Kölner Kardinal Meisner als Gastgeber. Nun gelte es, gestärkt «zu denen zu gehen, die unsere Solidarität brauchen, und zu denen, die neu oder wieder das Evangelium hören wollen».

Kritik gab es hingegen aus katholischen Reformgruppen. Die aktuellen Probleme der römisch-katholischen Kirche könnten nicht mit Rezepten des 19. Jahrhunderts gelöst werden, kritisierte die Bewegung «Wir sind Kirche». Ein Rückzug auf die «Dimension des Heiligen», eine Sakramentalisierung hierarchischer Strukturen und eine unreflektierte Sakramenten-Katechese reichten nicht für eine kirchliche Erneuerung aus.

«Wir sind Kirche» bezog sich auf Äußerungen des Kurienkardinals Walter Kasper. In einer Katechese hatte Kasper die Debatten über den Zölibat oder die Frauenordination als «Insiderfragen» bezeichnet und Grabenkämpfe beklagt. «Ein Themenwechsel tut uns not.» Wenn die Postulate der vergangenen 40 Jahre so wichtig für die Zukunft der Kirche wären, wie dargestellt, «dann müsst es den evangelischen Freunden prächtig gehen», sagte der ehemalige Präsident des Päpstlichen Einheitsrates.

Das fünftägige Glaubenstreffen unter dem biblischen Leitwort «Herr, zu wem sollen wir gehen» wollte nach dem Willen der Veranstalter «zentrale Glaubensinhalte» wieder ins Bewusstsein rufen. Dazu gab es seit Mittwoch in Köln nahezu 800 Veranstaltungen: Gottesdienste, Katechesen, Gebete, Kirchenmusik, Vorträge, Workshops und ein breites Kulturprogramm mit Ausstellungen, Konzerten und Lesungen.

Der Kongress fand zur Halbzeit des innerkatholischen Gesprächsprozesses statt, den die deutschen Bischöfe nach der Krise der katholischen Kirche aufgrund des Missbrauchsskandals eingeleitet hatten. Die Eucharistie - nach katholischer Lehre die reale Gegenwart Jesu Christi in der Gestalt von Brot und Wein im Gottesdienst - ist neben der Taufe das zentrale Sakrament der katholischen Kirche und wird daher besonders verehrt.

Der nächste Katholikentag, der vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken veranstaltet wird, findet vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 in Regensburg statt.

http://www.jesus.de/blickpunkt/detailansicht/ansicht/eucharistischer-kongress-mit-feierlichem-gottesdienst-beendet192759.html

Zuletzt geändert am 10­.06.2013