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Veröffentlicht am 30­.08.2013

30.8.2013 - BLICK vom Fernsehturm

Rosa Rauch schwebt über dem Asemwald

Asemwald NächsteW oche ist ein Dokumentarfilm über Frauen zu sehen, die sich zum Priesteramt berufen fühlen

Bonn, Luzern, Köln, Asemwald – der Plieninger Stadtteil hat es unter die Großen geschafft. Denn am Dienstag, 3. September, macht die Pink-Smoke- Tour Halt im evangelischen GemeindezentrumimAsemwald.

Pink Smoke ist Teil des Filmtitels „Pink Smoke over the Vatican“, rosa Rauch über dem Vatikan. Jules Hart dokumentiert darin die Reformbewegung von Frauen in der Katholischen Kirche, die sich zumPriesteramt berufen fühlen, wegen ihres Geschlechts aber von der Weihe ausgeschlossen sind.

Die Filmemacherin Hart und der Pater Roy Bourgeois tingeln mit dem einstündigen Streifen vom30. August bis zum7. September durch Deutschland und die Schweiz. Und am 3. September sind sie in Stuttgart. Um 16 Uhr zunächst im Café Künstlerbund in der Innenstadt, und von 19.30 Uhr an ist der Film im Asemwald zu sehen.DerEintritt kostet jeweils fünf Euro.

Im Anschluss an die Vorführung laden JulesHart undRoyBourgeois die Zuschauer zu einerDiskussion ein.Diese verspricht interessant zu werden, schon allein wegen Bourgeois’ Biografie. Wegen seiner Kritik an der vonMännern dominierten KatholischenKirchewurde der Pater exkommuniziert, und er verlor sein Priesteramt. Für gewaltlose Proteste gegen die Militärgewalt in Lateinamerika musste er für mehr als vier Jahre in Haft. 2005 erhielt Bourgeois den Aachener Friedenspreis.

Im Dokumentarfilm von JulesHart sagt der aufmüpfige Pater Sätze wie zum Beispiel: „Wie könnenwirMänner den Frauen sagen: Unsere Berufung ist echt, eure nicht.“ Ida Raming zitiert den Satz gern, er spricht ihr aus der Seele. Sie ist sowieso beeindruckt von Bourgeois. „Er gibt überhaupt nicht auf“, sagt sie. Wie sie. „Das Thema istmeine Lebensaufgabe“, sagt sie.

Auch die 81-jährige Frau aus dem Asemwald kommt im Film vor. Denn sie ist das, was es gar nicht gibt: eine katholische Priesterin. Zusammen mit sechs anderen Frauen ist sie 2002 auf einem Donauschiff illegal geweiht worden. Das Filmmaterial von diesem ungewöhnlichen Ereignis hat Jules Hart ebenfalls verarbeitet. Raming hat organisiert, dass der Pink-Smoke-Film in demPlieninger Stadtteil gezeigtwird.

Die Dokumentation von Jules Hart ist auf Englisch und hat deutsche Untertitel. Und für den Austausch nach der Filmvorführung ist ein Übersetzer engagiert. An einem Abend, an dem es um Barrieren in der Katholischen Kirche geht, soll es zumindest sprachlich gesehen keine geben.

Dass der FilmimCaféKünstlerbund gezeigt wird, ist übrigens eineNotlösung. Zunächst sollte die Vorführung im Haus der Katholischen Kirche sein. Doch das Haus hatte die Veranstaltung wieder abgesagt. Nach Informationen von IdaRaming kannten die Verantwortlichen den Inhalt des Films nicht, als sie der Veranstaltung zustimmten. Vom Haus der KatholischenKirche und vom katholischen Stadtdekanat war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen.

Termin Der Film„Pink Smoke over theVatican“ ist amDienstag, 3. September, im evangelischen Gemeindehaus im Asemwald zu sehen. Los geht es um 19.30 Uhr. Bereits von 16 Uhr an läuft der Film im Café Künstlerbund am Schlossplatz 2. Weitere Informationen zum Film und demH intergrund gibt es unter www.pink-smoke-tour.de

Zuletzt geändert am 04­.09.2013