| |
Veröffentlicht am 26­.09.2013

26.9.2013 - kath.web

Katholische Gruppierungen weltweit fordern mehr Mitsprache

Brief von "Wir sind Kirche" und 100 weiteren Initiativen an Papst Franziskus und sein Kardinalsberatergremium deponiert Reformanliegen und Bitte um Gespräch

Wien (KAP) Mehr als 100 katholische Initiativen und Gruppierungen in aller Welt haben in einem Brief an Papst Franziskus und die acht Beraterkardinäle mehr Mitsprache gefordert. Darin bitten sie auch um ein Gespräch, um mit dem Papst über die künftige Leitungsform der römisch-katholischen Kirche zu sprechen.

Das Schreiben wurde am Mittwoch im Vorfeld des Konsistoriums am 30. September und des anschließenden ersten Treffens der von Franziskus ernannten Beratergruppe vom 1. bis 3. Oktober in mehreren Städten in aller Welt der Öffentlichkeit vorgestellt. In Österreich informierte die Plattform "Wir sind Kirche" darüber.

"Dialog und die Anerkennung von Gewissensentscheidungen sollen autoritäre Herrschaftsausübung ersetzen", so der Wunsch der Briefautoren. Die Kirche müsse sich noch mehr für soziale Gerechtigkeit sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche einsetzen. Bischöfe, die die durch Kleriker ausgeübte sexuelle Gewalt verharmlost oder vertuscht haben, "sollen aus dem Amt entfernt werden". Als gegenwärtige kirchliche Krisensymptome werden neben den Missbrauchsfällen in vielen Ländern auch die Finanzpolitik im Vatikan und sowie die "zerstörerischen Auswirkungen des Klerikalismus", den auch der Papst angeprangert habe, genannt.

Gruppe aus knapp 40 Ländern

Die seit 1996 bestehende internationale Bewegung "Wir sind Kirche" habe mit ihren Anliegen den Brief wesentlich geprägt, heißt es in der Aussendung. Unter den mehr als 100 Gruppen aus allen Kontinenten werden u.a. "Call to Action" und der "American Catholic Council" in den USA angeführt, "Catholics for a Changing Church" in Großbritannien, "Redes Cristianas" in Spanien, "Australian Reforming Catholics" sowie weitere Bündnisse in insgesamt knapp 40 Ländern. Auch die emeritierten australischen Bischöfe Geoffrey Robinson, Bill Morris und Patrick Power, die eine Petition mit 117.000 Unterschriften gegen sexuellen Missbrauch in ihrer Heimat initiierten, "tragen diesen Brief voll und ganz mit".

"Wir hegen die Hoffnung, dass Papst Franziskus eine Delegation der katholischen Reformgruppen im Vatikan empfangen wird", erklärte Rene Reid (USA), eine der Organisatorinnen des Briefes der weltweiten Initiative "CatholicChurchReform": "Franziskus sucht die Annäherung. Er will den Dialog. Wir wollen das auch."

http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/57508.html

Zuletzt geändert am 26­.09.2013