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Veröffentlicht am 27­.09.2013

27.9.2013 - yahoo.de

Katholische Kirche will auf Wiederverheiratete zugehen

Früher Geschiedene "gehören zur Kirche"

Die Situation Wiederverheirateter ist eines der Kernthemen eines 2010 als Reaktion auf den Missbrauchsskandal initiierten Reformdialogs in der deutschen katholischen Kirche. "Sie gehören zur Kirche", sagte Erzbischof Robert Zollitsch. Papst Franziskus habe die deutschen Bischöfe "in diese Richtung bestärkt"

AFP - Die Situation Wiederverheirateter ist eines der Kernthemen eines 2010 als Reaktion auf den Missbrauchsskandal initiierten Reformdialogs in der deutschen katholischen Kirche. "Sie gehören zur Kirche".

Die katholische Kirche will auf wiederverheiratete Geschiedene zugehen. "Sie gehören zur Kirche", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz in Fulda. Papst Franziskus habe die deutschen Bischöfe "in diese Richtung bestärkt", betonte der Freiburger Erzbischof.

Es gehe darum, "auf der ganzen Breite der Kirche Lösungen finden", sagte Zollitsch weiter. Ob dies auch ein Ende des Ausschlusses Wiederverheirateter von der Kommunion bedeuten könnte, ließ er aber offen. Die Situation Wiederverheirateter ist eines der Kernthemen eines 2010 als Reaktion auf den Missbrauchsskandal initiierten Reformdialogs in der deutschen katholischen Kirche.

Zur dort ebenfalls erörterten Rolle der Frauen sagte Zollitsch, es müsse "weitere Aufgaben, Dienste und Ämter" geben, "die sowohl für Frauen als auch für Männer zugänglich sind". Dabei könne es um karitative Aufgaben ebenso gehen wie um Aufgaben in den Gemeinden. Die katholische Laienbewegung "Wir sind Kirche" forderte am Rande der Vollversammlung "die Gleichstellung der Frauen in allen Bereichen der Kirche".

Papst Franziskus hatte sich in der vergangenen Woche in einem weltweit beachteten Interview für mehr Mitgefühl mit Geschiedenen und Homosexuellen ausgesprochen und zugleich für eine starke Rolle der Frau in der Kirche plädiert.

Zu den umstrittenen Bauausgaben des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst kündigte Zollitsch eine externe Kommission an. Diese solle in den kommenden Wochen die Kosten untersuchen und öffentlich machen. Er stehe "in kollegialer Solidarität hinter dem Limburger Bischof", der diese Kommission selbst angeregt habe.

Tebartz-van Elst steht wegen des Vorwurfs drastischer Kostensteigerungen beim Ausbau seines Bischofssitzes in der Kritik. Die Baukosten sollen laut Medienberichten von ursprünglich veranschlagten 5,5 Millionen Euro auf 15 bis 20 Millionen Euro angestiegen sein. Das Bistum weist dies zurück.

In ihrer Rolle als Gesellschafter des katholischen Weltbild-Verlags entschieden die Bischöfe, diesen in ein Unternehmen mit Schwerpunkt im Onlinehandel umzubauen. Filialen und Kataloge sollen aber nicht ganz wegfallen. Was dies für die rund 7000 Mitarbeiter bedeute, sei noch offen - "aber wir haben sie im Blick", sagte Zollitsch.

Die Herbst-Vollversammlung in Fulda war die Vorletzte unter Leitung des Freiburger Erzbischofs Zollitsch. Bei der kommenden Vollversammlung Mitte März 2014 in Münster soll sein Nachfolger gewählt werden.

http://de.nachrichten.yahoo.com/katholische-kirche-will-wiederverheiratete-zugehen-120804234.html

Zuletzt geändert am 27­.09.2013