26.9.2013 - morgenweg (Mmannhimer Morgen)
Frauen sollen mehr Macht erhalten, aber ohne Quote
Die Oberhirten hatten sich bereits vor einem halben Jahr in Trier auf eine Selbstverpflichtung zur stärkeren Berücksichtigung von Frauen in Führungsjobs verständigt. In Fulda diskutierten sie erneut über das Thema. Eine Priesterweihe für Frauen bleibt ausgeschlossen, wie Bode deutlich machte. Denkbar sei höchstens eine Art Beauftragung für eine Tätigkeit als Diakonin.
"Frage der Gerechtigkeit"
Bislang seien Frauen in den Leitungsfunktionen, die Getauften und Gefirmten offenstehen, noch deutlich unterrepräsentiert, sagte Bode. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, Frauen mehr zu beteiligen.
Mittlerweile nehme aber eine wachsende Zahl von Frauen hauptberuflich oder ehrenamtlich Führungsaufgaben in der Verwaltung und in den Einrichtungen der Kirche wahr. Laut einer aktuellen Erhebung in den Bistümern seien dies in der mittleren Leitungsebene 13 Prozent in Generalvikariaten und 19 Prozent in Ordinariaten.
Professoraler Gegenentwurf
Theologie-Professorin Margareta Gruber (Vallendar) hält im Gegensatz zu Bode eine Frauen-Quote für sinnvoll. Wenn man etwas erreichen wolle, sei dies als Instrument denkbar. Die Geschlechtergerechtigkeit sei eine Frage der Glaubwürdigkeit für die Kirche. Frauen müssten theologisch eine Stimme bekommen, damit sie einen Platz in der Kirche finden.
Auch nach Ansicht des Mainzer Bischofs Kardinal Karl Lehmann sollten mehr Aufgaben an Frauen vergeben werden. "Dafür besteht genügend positiver Anlass", hatte er am Mittwoch im Interview der Nachrichtenagentur dpa erklärt.
Die Laienorganisation "Wir sind Kirche" hatte den Bischöfen am Mittwoch vorgeworfen, Frauen zu diskriminieren, weil sie nicht zu Weiheämtern zugelassen und bei der Besetzung von Führungsposition vernachlässigt würden. dpa
http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/frauen-sollen-mehr-macht-erhalten-aber-ohne-quote-1.1219622
Zuletzt geändert am 27.09.2013