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Veröffentlicht am 17­.10.2013

17.10.2013 - hr online

Entscheidung über Tebartz weiter offen

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat Papst Franziskus in Rom von den Zuständen im Bistum Limburg informiert. Doch das Schicksal von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst bleibt offen.

Selten war das Ergebnis einer Papst-Audienz in Deutschland mit so großer Spannung erwartet worden. Doch als der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstagnachmittag in Rom vor die Presse trat, betonte er die Vertraulichkeit seines Gesprächs mit Papst Franziskus - und schwieg zu den Details. Als einzige handfeste Nachricht blieb, dass die von ihm einberufene Prüfungskommission zu den Finanzen des Bistums Limburg am Freitag mit ihrer Arbeit beginnen soll.

Offen blieb damit das Schicksal des umstrittenen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst, der wegen seines mindestens 31 Millionen Euro teuren Bischofssitzes und eines beantragten Strafbefehls in der Kritik steht. Will Papst Franziskus die Ergebnisse der Kommission abwarten? Und wie schnell würden diese vorliegen? Oder will der Papst eine Entscheidungen selbst verkünden, weshalb Zollitsch nur Floskeln blieben?

Tebartz-van Elst weiter ohne Audienz

Zollitsch hatte Tebartz-van Elst zuletzt kritisiert und erklärt, er selbst könnte bei solchen Vorwürfen nicht weitermachen. Dass Zollitsch sagte, er fühle sich durch den Besuch beim Papst "gestärkt und ermutigt, werteten einige Beobachter sogleich als Zeichen, dass sich der Papst auf die Seite der Kritiker geschlagen habe. Andere sahen dagegen "kein Signal aus Rom".

Noch unübersichtlicher wurde die Lage durch Berichte über Protokolle, nach denen der Vatikan über die Baukosten in Limburg früher informiert war als bislang bekannt. Zu den offenen Fragen gehörte auch, ob und wann Tebartz-van Elst selbst mit dem Papst sprechen kann. Er stand erneut nicht auf der Liste der täglichen Papst-Audienzen. Nach Informationen des ARD-Studios in Rom soll Tebartz-van Elst in schlechter gesundheitlicher und seelischer Verfassung sein. Er ist seit Sonntag ebenfalls in Rom.

Vor Zollitsch Mahmud Abbas zu Gast

Eine Rückkehr des Bischofs nach Limburg gilt angesichts des Drucks und der Kritik als kaum vorstellbar. Neben der Möglichkeit, dass er sein Amt in Limburg verliert oder aufgibt, könnte der Papst ihm allerdings auch jemand zur Seite stellen oder vertretungsweise schicken. Für diese Lösung sprach sich die Reformbewegung "Wir sind Kirche" aus. "Nach dem Fiasko in Limburg sind dort alle gelähmt. Deshalb muss in den kommenden Tagen ein von Rom bestellter Diözesanadministrator die Arbeit des Bischofs übernehmen, sagte ein Sprecher.

Zollitsch sagte nach dem 30-minütigen Gespräch mit dem Papst noch, alle seien an einer baldigen Lösung interessiert. Doch der mit Spannung erwartete Tag in Rom hatte den deutschen Katholiken auch klar gemacht, dass das kleine Limburg für den Vatikan nicht der Mittelpunkt der Welt ist. Vor Zollitsch hatte der Papst Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu Gast und sprach über Krieg und Frieden im Nahen Osten.

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Zuletzt geändert am 18­.10.2013