17.1.2014 - Focus
Hartmann schreibt einen Beschwerdebrief an den Erzbischof
Pfarrer Hartmann will weiter öffentlich für seine Sache kämpfen. Noch an diesem Freitag will er einen Beschwerdebrief verfassen und ihn – direkt an den Bamberger Erzbischof Ludwig Schick adressiert – im Bistum einwerfen. „Über den Inhalt möchte ich nicht reden, aber ich widerspreche in fast allen Punkten“, sagt Hartmann. Er kündigt an, dass er den Brief im Lauf der kommenden Woche auch der Öffentlichkeit zeigen möchte. „Ich will mit offenen Karten spielen“, sagt Hartmann. „Aber ich will auch dem Erzbischof die Zeit geben, sich mit dem Brief in Ruhe auseinanderzusetzen.“
Shitstorm durch katholische Hardliner
Wenig Verständnis bringt Hartmann für die katholischen Hardliner auf, die sich in christlichen Foren im Internet sammeln. „Auf dem Portal Kath.net gibt es zum Teil fürchterliche Kommentare“, sagt er. „Bei konservativen Internet-Nutzern hat sich ein richtiger Shitstorm entwickelt.“ Hartmann spielt dabei auf Kommentare an, die ihm vorwerfen, das Priesteramt nicht als Berufung, sondern als Beruf zu bezeichnen. Auch Hartmanns Versuch im Jahr 2012, als evangelischer Pfarrer Anstellung zu finden, wird ihm vorgehalten: „Es ist einfach nur traurig“, schreibt Userin Christa. Hartmann hatte bei den Protestanten zweimal angeklopft, wie das Bamberger Bistum ihm bis heute vorhält.
Der Vater und Pfarrer Hartmann hat sich in seiner Gemeinde Oberhaid in Franken schon vor einigen Jahren zu seiner Tochter bekannt. Das Kind stammt aus einer kurzen Beziehung zu einer Gemeindereferentin. Erst mit 15 Jahren erfuhr sie von ihrem Vater und schrieb ihm einen Brief. "Der ist eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Hartmann. Heute stehen die junge Frau und Hartmann in Kontakt. Sie schreiben sich Emails. Die Tochter arbeitet derzeit in Afrika für das Hilfs-Projekt „Wirundjetzt“. Hartmann sagt zu FOCUS Online. „Ich bin sehr stolz auf sie“.
Zuletzt geändert am 17.01.2014