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Veröffentlicht am 10­.02.2014

10.2.2014 - KNA

"Wir sind Kirche": Pfarrgemeinderäte sollen mitentscheiden

München (KNA) Die "Wir sind Kirche"-Bewegung hat die Katholiken in Bayern zur Beteiligung an den Pfarrgemeinderatswahlen am nächsten Sonntag aufgerufen. Dabei sollten sie jedoch nur diejenigen Kandidaten wählen, die sich für eine echte Mitentscheidung in Gemeinden und Pfarrverbänden einsetzten, heißt es in einer am Montag in München veröffentlichten Mitteilung.

Eine wirkliche Beteiligung des Kirchenvolkes an wichtigen Entscheidungen sei "noch lange nicht erreicht", so die Gruppe. Durch "radikale pastorale Umstrukturierungen" sei die Mitwirkung "sogar noch zurückgeschraubt" worden, kritisiert "Wir sind Kirche". Die Mitarbeit der Laien werde "auf das von Klerikern zugebilligte Maß begrenzt". Dies sei nicht im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) und von Papst Franziskus.


Bei den Wahlen am kommenden Sonntag sind fast 6 Millionen Katholiken in Bayern zur Abstimmung aufgerufen, gut 230.000 mehr als vor vier Jahren. Die Verantwortlichen hoffen auf eine Wahlbeteiligung von mindestens 18 Prozent. Das wären 3,5 Prozent mehr als die regelmäßigen Gottesdienstbesucher.

Pfarrgemeinderäte sind Leitungsgremien der Ortskirche. In ihnen werden in der Regel alle wichtigen Fragen einer Pfarrgemeinde beraten, auch wenn dem Pfarrer kirchenrechtlich die letzte Entscheidungsbefugnis zusteht. Beim sozialen und gesellschaftspolitischen Engagement der Kirche können die Räte aus eigener Initiative tätig werden. Die Gremien wurden in Deutschland nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil errichtet im Bewusstsein, dass alle Getauften und Gefirmten für die Kirche mitverantwortlich sind.

Zuletzt geändert am 14­.02.2014