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Veröffentlicht am 10­.03.2014

10.3.2014 - KNA

Bischöfe reden mit nigerianischem Kardinal über Homosexualität

Münster (KNA) Die katholischen deutschen Bischöfe wollen mit dem nigerianischen Kardinal John Onaiyekan über dessen Positionen zum Thema Homosexualität sprechen. "Homosexualität ist kein Verbrechen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Montag zum Auftakt der Vollversammlung in Münster. Es sei nicht gerechtfertigt, Homosexuelle mit Strafen zu bedenken.

Onaiyekan ist als Gast zur Bischofskonferenz eingeladen, um über Menschenrechte und Religions-freiheit in seinem Land zu sprechen. Der Erzbischof von Abuja hatte im Januar ein Gesetz ausdrück-lich begrüßt, das die rechtliche Lage für Homosexuelle verschärft. Danach wird das Eingehen einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft mit 14 Jahren Haft geahndet. Wer "seine Liebesbezie-hung zu einem Menschen des gleichen Geschlechts direkt oder indirekt öffentlich zeigt", kann mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Die gleiche Strafe ist für die Gründung und Unterstützung von Klubs oder Organisationen für Schwule und Lesben vorgesehen. Politiker und internationale Menschenrechtsorganisationen hatten das Gesetz kritisiert.

Die Einladung Onaiyekans, der sich am Donnerstag in Münster vor Journalisten äußern will, stieß auf heftige Kritik des religionspolitischen Sprechers der Grünen, Volker Beck. Auch die Reformgruppe "Wir sind Kirche" fragte am Montag in Münster, wo die Menschenrechte für Homosexuelle blieben.

Zuletzt geändert am 11­.03.2014