"Wir sind Kirche": Reformationsjahr gemeinsam begehen

Regensburg (KNA) Die kirchenkritische Initiative "Wir sind Kirche" ruft die katholischen und evangelischen Kirchenleitungen auf, das Reformationsjubiläum 2017 gemeinsam zu begehen. Die weitgehenden theologischen Übereinstimmungen müssten dabei "endlich auch" weitere konkrete Fortschritte im Kirchenalltag ermöglichen, erklärte die Organisation am Sonntag zum Abschluss ihrer Bundesversammlung in Regensburg. Als Beispiel nannte sie die wechselseitige Zulassung zu Eucharistie und Abendmahl.

Dabei berief sich die Initiative auch auf den emeritierte Professor für Systematische Theologie der Universität Köln, Johannes Brosseder. Dieser hatte in seinem Vortrag betont, theologisch seien die Brücken der Ökumene schon lange fertiggestellt. "Jetzt müssten sie auch von den Kirchenleitungen begangen werden." - 2017 jährt sich zum 500. Mal der Jahrestag der Reformation.

Mit Blick auf die außerordentliche Familiensynode im Oktober in Rom würdigte "Wir sind Kirche" das ernsthafte Bemühen von Papst Franziskus, mit der Familienumfrage die Lebenswirklichkeiten zur Kenntnis zu nehmen und neue pastorale Wege zu gehen. Gerade für Ehepaare, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben, sollte auch offiziell die Zulassung zu den Sakramenten möglich sein. Dies sei vor allem auch für viele kirchliche Angestellte sehr bedeutsam, denen bisher die Kündigung nach einer Zweitheirat droht.

Zugleich kündigte die Organisation an, künftig intensiver mit der Plattform "Wir sind Kirche" in Österreich und der Schweizer Tagsatzung zusammenarbeiten zu wollen.