| |
Veröffentlicht am 17­.10.2014

17.10.2014 - Kirchennewsletter des BR

Seligsprechung nach 36 Jahren: Konzilspapst Paul VI.

Am Sonntag wird Papst Franziskus seinen Vorgänger Paul VI. - als vierten Papst des 20. Jahrhunderts - bei einer Messe zum Abschluss der Familiensynode auf dem Petersplatz in Rom seligsprechen. Paul VI. hatte die Bischofssynode 1965 als feste Einrichtung der katholischen Kirche installiert. Im selben Jahr brachte er das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil zum Abschluss. Als erstes Kirchenoberhaupt der Moderne unternahm Paul VI. eine Reise ins Heilige Land. Sein Treffen mit Patriarch Athenagoras in Jerusalem legte den Grundstein für eine neue Ökumene. Als "Jahrhundert-Rede" galt ein Jahr später seine Ansprache vor der UNO in New York mit dem leidenschaftlichen Appell: "Nie wieder Krieg!" Auf Kritik stieß er hingegen mit seinem Schreiben "Humanae vitae", in dem er die Trennung von Sexualität und Fortpflanzung als schwerwiegendes Problem bezeichnete und künstliche Mittel zur Empfängnisverhütung für Katholiken verbot. Die deutsche Reformbewegung "Wir sind Kirche" hofft daher, dass mit der Seligsprechung von Papst Paul VI. der weitere Verlauf der innerkirchlichen Diskussion um Ehe und Familie nicht kirchenpolitisch instrumentalisiert wird. Noch bis Samstag diskutieren die 191 Synodenväter im Vatikan auch über dieses Schreiben.

Zuletzt geändert am 21­.10.2014