23.2.2015 - ndr.de
Bischöfe wollen an Kirchenasyl festhalten
In Hildesheim sind die Bischöfe der 27 deutschen Diözesen zusammengekommen, um bis Donnerstag gemeinsam über Reformen zu beraten - besonders in puncto Homosexualität und zweite Eheschließung. Bereits im Herbst hatte es zu den Themen im Vatikan eine außerordentliche Synode mit rund 200 Bischöfen und Kardinälen gegeben. Konkrete Ergebnisse hatte sie nicht gebracht, jedoch hatte Papst Franziskus zu offenen Diskussionen angeregt. In Hildesheim wollen die deutschen Bischöfe nun ihre gemeinsame Position ausarbeiten. Das Papier muss bis Mitte April beim Vatikan eingereicht werden, wo im Herbst die Gespräche weitergehen.
Kardinal signalisiert Entgegenkommen
Kardinal Marx hatte bereits ein Zugehen der Kirche auf Homosexuelle signalisiert. Und auch für wiederverheiratete Geschiedene veröffentlichte die Konferenz im Dezember einen Reformvorschlag, der - vereinfacht gesagt - zumindest betrogenen Ehepartnern die Teilnahme an der Kommunion ermöglichen soll. Für die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" aber verläuft die Reformsuche dennoch viel zu zögerlich. Eine Lösung für die Diskussionen könnte für die Bischöfe in Hildesheim möglicherweise näher liegen als allgemein bekannt. Seit mehr als 25 Jahren praktiziert das Bistum selbst eine eigene Linie. Demnach können in Einzelfällen geschiedene Wiederverheiratete nach einem seelsorgerlichen Gespräch den Gottesdienst ohne Einschränkungen mitfeiern.
Bischöfe laden zu Café-Gesprächen
Die katholische Kirche will zudem auf die Menschen zugehen. Darum luden sechs Bischöfe am Sonntag zu sogenannten "Café-Gesprächen" ein. "Wir wollen nicht nur in abgeschlossenen Tagungsräumen unter uns diskutieren", so der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle.
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Zuletzt geändert am 25.02.2015