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Veröffentlicht am 20­.09.2015

20.9.2015 - Fuldaer Zeitung

Bischofskonferenz spricht in Fulda über Flüchtlinge und die Familiensynode

Die katholischen Bischöfe in Deutschland wollen sich bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda verstärkt um die Flüchtlingsproblematik kümmern. Zum Auftakt am Montag und am Dienstagvormittag spricht die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) mit Experten aus der Flüchtlingsarbeit, kommunalen Vertretern und ehrenamtlichen Helfern. Mit am Tisch sitzen unter anderem die Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel, Dietlind Tiemann (CDU), und Darmstadt, Jochen Partsch (Grüne).

„Die Flüchtlingskrise ist eine der zentralen Herausforderungen für die beiden großen Kirchen in Deutschland“, sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp. Darstellen will die DBK am Dienstag ihr Engagement bei der Hilfe notleidender Menschen. „Die beiden Kirchen sind ein unglaublich großer sozialer Akteur. Ohne deren Hilfe würde das System nicht so gut funktionieren“, sagte die Theologin Judith Könemann, Professorin für Religionspädagogik an der Universität Münster.

Auf der Tagesordnung der Bischöfe stehen auch die Vorbereitungen für die Familiensynode vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan. Rund 300 Bischöfe aus aller Welt werden über heikle Themen rund um die Haltung der Kirche zu Ehe und Sexualität diskutieren. Die Synode ist als Beratungsorgan des Papstes nicht entscheidungsbefugt. Dennoch gilt das Abschlussdokument als wegweisend für die weitere Haltung der katholischen Kirche in heiklen Fragen. Die meisten deutschen Bischöfe hoffen, dass zum Beispiel wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion nicht grundsätzlich verwehrt bleibt.

Reine PR-Aktion?

Auch um die Ergebnisse des Dialogprozesses soll es in Fulda gehen. Am 13. September war in Würzburg der 2010 von der DBK gestartete innerkirchliche Gesprächsprozess zu Ende gegangen. Rund 300 Delegierte, darunter zahlreiche Bischöfe, hatten bei den Treffen mit Laien von der Basis die drängenden Themen der Kirche besprochen.

So soll unter anderem die Rolle von Frauen im Kirchendienst gestärkt werden. Die Laienorganisation „Wir sind Kirche“ kritisierte, der Dialogprozess sei eine reine PR-Aktion der Bischöfe. „Ein gutes Klima und Gesprächsbereitschaft wurden als Erfolg gefeiert. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein“, sagte Christian Weisner vom Bundesteam der Reformbewegung der Deutschen Presse-Agentur. / dpa

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Zuletzt geändert am 21­.09.2015