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Veröffentlicht am 19­.02.2016

21.2.2016 - Kirchenbote Osnabrück

„Wir sind Kirche“ kommt nach Osnabrück

Bundestreffen der Reformbewegung / Gottesdienst in der Gymnasialkirche neben dem Dom

Die seit 1995 bestehende Reformbewegung „Wir sind Kirche“ fordert eine Erneuerung der Kirche im Sinne des Zweiten Vaticanums. Zum ersten Mal trifft sich die Gruppe in Osnabrück.

Auf dem Programm des 38. Bundestreffens steht die päpstliche Ökologie-Enzyklika Laudato si‘, über die der Osnabrücker Theologe Andreas Lienkamp sprechen wird. Diözesanreferentin Martina Kreidler-Kos spricht über die „Lebenskunst von Bruder Franz und Papst Franziskus“.

Die Reformbewegung entstand aus einer Unterschriftenaktion in Österreich 1995. Dort forderten Katholiken eine Erneuerung ihrer Kirche im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils, insbesondere unter Berufung auf den Konzilstext „Lumen Gentium“ über die Rolle der Laien. Auslöser dafür waren Missbrauchsvorwürfe gegen den damaligen Wiener Erzbischof Hans Hermann Groer. Die fünf zentralen Forderungen des Kirchenvolksbegehrens wurden direkt von der deutschen Kirchenvolksbewegung übernommen: mehr Mitbestimmung von Laien, Abschaffung des Pflichtzölibats, Gleichberechtigung der Frau, „Anerkennung der verantworteten Gewissensentscheidung in Fragen der Sexualmoral“ sowie mehr ermutigende Begleitung und Solidarität anstelle von angstmachenden und einengenden Normen. Fast zwei Millionen Menschen unterzeichneten 1995 in Deutschland diese Statuten, unter ihnen Lea Ackermann, Franz Alt, Eugen Drewermann, Bernhard Häring, Hans Küng und Rita Süßmuth. In Osnabrück feiert die Kirchenvolksbewegung nach dem Programm in der Familienbildungsstätte am Samstag, 27. Februar, um 18.15 Uhr einen öffentlichen Gottesdienst in der Gymnasialkirche neben dem Dom. Am Sonntag, 28. Februar, gibt es gegen 10 Uhr eine Mahnwache zur Ordination der Frau. (pad)

Informationen zur Bewegung im Internet: www.wir-sind-kirche.de

Zuletzt geändert am 19­.02.2016