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Veröffentlicht am 22­.02.2016

22.2.2016 - KNA

"Wir sind Kirche" fordert neue deutsche Synode

München (KNA) Die Gruppierung "Wir sind Kirche" hat sich für eine erste gesamtdeutsche Synode aller katholischen Bistümer ausgesprochen. Die "reformbereiten Bischöfe" und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sollten dazu einen Zeitplan und einen rechtlichen Rahmen erarbeiten, teilte die Organisation am Montag in München mit. Eine solche Synode dürfe nicht auf beratende Funktionen eingeschränkt werden, sondern müsse auch Entscheidungsbefugnisse haben. Sonst bleibe es bei "unwirksamen Absichtserklärungen".

"Wir sind Kirche" reagierte damit auf die Botschaft der deutschen Bischöfe zum Abschluss des von ihnen initiierten Gesprächsprozesses von 2011 bis 2015. Die Bischöfe hatten am 12. Februar angekündigt, "nach Möglichkeit" künftig alle zwei Jahre rund 120 Vertreter aus Diözesen, Orden, katholischen Verbänden, Gemeinschaften und Bewegungen, aus dem ZdK sowie Theologen zu "Versammlungen" einzuladen. Dieser Vorschlag ist "Wir sind Kirche" zu unverbindlich.

Die Gruppe erinnerte an die Würzburger Synode der westdeutschen Bistümer von 1971 bis 1975. Mit päpstlicher Sondererlaubnis beschloss diese Versammlung in mehreren Sitzungsperioden Dokumente zur Reform der kirchlichen Lebens in Deutschland. Dabei hatten alle Teilnehmer, also Bischöfe, Priester und Laien, dasselbe Stimmrecht.

Das aktuell gültige Kirchenrecht sieht eine solch weitreichende Beteiligung des Kirchenvolkes an Entscheidungen nicht vor. Allerdings sprach sich Papst Franziskus wiederholt für eine "Kirche der Teilhabe", für eine "heilsame Dezentralisierung" und mehr Befugnisse für die nationalen Bischofskonferenzen aus. Auch darauf beruft sich "Wir sind Kirche".

Zuletzt geändert am 23­.02.2016