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Veröffentlicht am 08­.04.2016

8.4.2016 - Mittelbayerische Zeitung

„Wir sind Kirche“ sieht in Papst-Schreiben „Epochenwandel“

Die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ sieht in dem päpstlichen Schreiben „Amoris Laetitia“ eine neue Weichenstellung für die katholische Kirche. „Das ist wirklich ein Epochenwandel“, sagte der Sprecher von „Wir sind Kirche“, Christian Weisner, der Deutschen Presse-Agentur in München. „Die Veränderungen sind tiefgreifender und auf Dauer angesetzt. Es ist ein Mentalitätswechsel.“ Der Papst zeige damit, „dass die Kirche auf die Menschen zugeht und nicht nur Verbotsschilder aufstellt“.

München.In dem Schreiben „Amoris Laetitia - über die Liebe in der Familie“, das der Vatikan am Freitag veröffentlichte, hebt der Papst die Bedeutung individueller Gewissensentscheidungen hervor und eröffnet wiederverheirateten Geschiedenen die Möglichkeit, unter Umständen doch das Sakrament der Kommunion empfangen zu können.

„Es ist sehr gut, dass in der Frage des Kommunionsempfangs die Ampel auf Grün oder zumindest auf Gelb geschaltet wurde“, sagte Weisner. Nun seien die deutschen Bischöfe gefragt, „damit es in Deutschland der Situation angepasste Regelungen gibt und die Menschen nicht allein auf ihren Ortspfarrer angewiesen sind und sich ihre Kommunion in der Nachbargemeinde erschleichen müssen“.

Homosexuelle Menschen könnten vom Schreiben des Papstes aber mehr erwartet haben, sagte Weisner. „Am ehesten enttäuscht werden die homosexuellen Menschen sein, weil sie nur in indirekter Weise erwähnt werden und homosexuelle Lebensgemeinschaften leider nicht anerkannt sind.“

http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/wir-sind-kirche-sieht-inpapst-schreiben-epochenwandel-21705-art1363989.html

Zuletzt geändert am 08­.04.2016