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Veröffentlicht am 29­.05.2016

29.5.2016 - ORF

„Wir sind Kirche“ sieht Handlungsbedarf in der Kirche

Der Katholikentag in Leipzig hat aus Sicht der Laienbewegung „Wir sind Kirche“ einen Handlungsdruck in der Kirche deutlich gemacht. „Das Kirchenvolk sagt: Es muss sich etwas ändern“, erklärte Sprecher Christian Weisner der Deutschen Presse-Agentur.

Gemeindeschließungen „von oben herab“ müssten ein Ende haben, die Frage des Frauendiakonats müsse vorangebracht werden. „Nur wenn sich in der Kirche etwas ändert, dann haben wir überhaupt die Möglichkeit und den Anspruch, in der Gesellschaft etwas zu bewegen.“

Fehlende Reformbereitschaft bei deutschen Bischöfen

Weisner beklagte zugleich eine fehlende Reformbereitschaft der deutschen Bischöfe. Papst Franziskus habe Freiräume eröffnet und die Erwartung formuliert, dass vor Ort Verantwortung übernommen werde. „Franziskus setzt ganz klare Impulse, innerkirchlich wie weltpolitisch. Das Kirchenvolk ist auf diesem Weg“, sagte Weisner. Bei den Bischöfen könne er das bis jetzt jedoch nicht erkennen.

Den Katholikentag als Veranstaltung schätzte Weisner als gelungen ein. Leipzig, die Stadt der friedlichen Revolution von 1989, sei ein guter Ort für den 100. Katholikentag gewesen. Weisner bezweifelte allerdings, ob es zu dem vom Veranstalter erhofften Dialog mit den Bürgern gekommen sei. Dazu sei die Kirchenmeile mit ihren gleichförmig weißen Zelten zu uneinladend gewesen.


religion.ORF.at/dpa

http://religion.orf.at/stories/2777015/

Zuletzt geändert am 30­.05.2016