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Veröffentlicht am 20­.07.2016

20.7.2016 - Donaukurier

Der Zölibat gilt noch

Thalmässing (luf) Die katholische Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Thalmässing habe keine Schuld daran, dass er sein Priesteramt niederlege, hat Michael Rasche bei seinem Abschiedsempfang gesagt. Sie sollten sich solch einen Vorwurf auch nicht einreden. Außergewöhnliche Worte für einen Mann Gottes, der sich verliebt hat und nun einen anderen Weg gehen will, als er es sich selbst einst vorgestellt hat. Ohne dies offen anzusprechen, nahm Rasche damit Bezug zu einem seiner Vorgänger im Priesteramt in Thalmässing: Denn auch Josef Bader, der frühere katholische Pfarrer von St. Peter und Paul, wandte sich 2004 von seinem Beruf ab, der in seiner Form nicht mehr die alleinige Berufung für ihn war. Bader heiratete, ist heute Vater von drei Kindern. Hintergrund dieser fundamentalen Entscheidung ist der Zölibat, das Versprechen, für das weitere Leben die Verpflichtung zur Ehelosigkeit zu übernehmen. Die römisch-katholische Kirche hält bislang am Gelübde der Ehelosigkeit fest. Diese Pflicht für katholische Priester ist eine der ältesten, aber auch umstrittensten Regeln in der katholischen Kirche, nicht nur Reformströmungen wie in Deutschland die Bewegung "Wir sind Kirche" fordern seit langer Zeit und immer intensiver, den Zölibat aufzuheben. Und es ist keine ausgemachte Sache, dass dies nicht tatsächlich geschieht. Spekulationen gab es in den vergangenen Jahren immer wieder, Papst Franziskus plane eine Lockerung des Zölibats. Geschehen ist zwar bislang nichts, doch hat er derlei Spekulationen durchaus ab und an genährt: etwa vor zwei Jahren, als er erklärte, für die Zölibatsfrage gebe es "Lösungen - und ich werde sie finden".

Von Volker Luff

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Zuletzt geändert am 21­.07.2016