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Veröffentlicht am 27­.07.2017

16.7.2017 - "Unsere Kirche" Ev. Kirchenzeitung Bielefeld

"Wir sind Kirche": Für eine Theologie ohne Denkverbote

MÜNCHEN Die "Wir sind Kirche"-Bewegung hat die Ablösung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller von der Spitze der Römischen Glaubenskongregation begrüßt. Es sei "absehbar und folgerichtig" gewesen, dass Papst Franziskus dessen fünfjährige Amtszeit nicht verlängert habe, teilte die Organisation am Montag in München mit.
 
Als Gründe vermutet "Wir sind Kirche" nicht nur theologische Differenzen: Müller habe sich "immer wieder durch seine Belehrungen und Interpretationen des Papstamtes zum Lehrmeister über den Papst erhoben".

Der am 31. Dezember 1947 im heutigen Mainz-Finthen geborene Müller war 2012 von Papst Benedikt VXI. zum Glaubenspräfekten ernannt worden. Im Jahr 2014 erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal. Bis zu seinem Wechsel nach Rom war Müller seit 2002 Bischof von Regensburg. Davor lehrte er als Professor für katholische Dogmatik an der Universität München.
 
Von Müllers Nachfolger, seinem bisherigen Sekretär Luis Francisco Ladaria Ferrer, erwartet sich die "Wir sind Kirche"-Bewegung die Einführung von "Transparenz, Gerechtigkeit und Mitgefühl". Sie forderte den Erzbischof zur Aufhebung von als ungerechtfertigt betrachteten Sanktionen auf. Stattdessen solle Ladaria einen "lebendigen Austausch an theologischen Positionen ohne Denkverbote" unterstützen.

Zuletzt geändert am 27­.07.2017