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Veröffentlicht am 15­.03.2007

15.3.2007 - www.orden.de

Ordensleute und Initiativen kritisieren Vatikan wegen Sobrino

Kirche muss sich in den Dienst der Armen stellen

Münster - Ordensleute und Theologen aus Deutschland haben das Vorgehen des Vatikan gegen den salvadorianischen Befreiungstheologen Jon Sobrino heftig kritisiert. In einer in Münster veröffentlichten Erklärung stellen sie die Frage, ob es Rom mehr um eine Machtauseinandersetzung als um eine Auseinandersetzung um Glaubensfragen gehe. Mit Blick auf die Maßregelung Sobrinos fragen die Unterzeichner zugleich, wie ernst es die Kirche mit ihrer "Option für die Armen" meine. Wer sich zu deutlich auf die Seite der Armen und Leidenden stelle, habe in dieser Welt immer weniger Platz.

Die Erklärung ist unterzeichnet von der Missionszentrale der Franziskaner in Bonn, dem Missionssekretariat der Steyler Missionarinnen in Deutschland, der Christlichen Initiative internationales Lernen, der Christlichen Initiative Romero, dem Freckenhorster Kreis, der "Initiative Kirche von unten" in Bonn, dem Institut für Theologie und Politik in Münster sowie von "Wir sind Kirche" in München.

Für viele Christen stelle die Theologie und das Handeln an der Seite der Armen die einzige Hoffnung und Zukunft für die Kirche dar, heißt es in der Erklärung weiter. Die Unterzeichner verweisen zudem darauf, dass Sobrino 1998 von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden sei. Der Befreiungstheologe sei außerdem von der Universität Graz für sein Lebenswerk "im Dienst der Gerechtigkeit und des Friedens" geehrt worden. (KNA)

Zuletzt geändert am 16­.03.2007