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Veröffentlicht am 17­.10.2017

17.10.2017 - Kath-Press-Online

Neue Initiative verteidigt Papst: "Wir teilen Ihren Traum"

Wien, 17.10.2017 (KAP) Die neue, internationale Initiative "Pro Pope Francis" verteidigt den Papst gegen "scharfe Attacken" einer Gruppe katholischer Kritiker. Zahlreiche prominente Katholiken aus Kirche und öffentlichem Leben wenden sich dabei in einem online zugänglichen Schreiben direkt an den "hochgeschätzten Papst Franziskus" und halten fest: "Mit diesem öffentlichen Brief bringen wir zum Ausdruck, dass wir für ihre mutige und theologisch wohl begründete Amtsführung dankbar sind." Die "Pastoralkultur" von Franziskus stehe für einen Umgang mit den Menschen, bei dem nicht das Gesetz, sondern das Erbarmen das letzte Wort haben soll. "Sie träumen von einer 'Kirche als Mutter und Hirtin'. Diesen Ihren Traum teilen wir", versichern die Unterstützer.

Auf der nun eingerichteten Website "www.pro-pope-francis.com"; ist eine Liste mit derzeit (Stand Dienstagvormittag) 85 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Offenen Briefes einsehbar. Darauf finden sich neben den Initiatoren, den Theologen Paul Zulehner (Wien) und Tomas Halik (Prag), u.a. die österreichischen Altbischöfe Paul Iby (Eisenstadt) und Helmut Krätzl (Wien), die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, Gerda Schaffelhofer, der Erzabt von Pannonhalma (Ungarn), Asztrik Varszegi, der Prager Weihbischof Vaclav Maly, der Altbischof von North-Aliwal (Südafrika), Fritz Lobinger, der Südtiroler Moraltheologe Martin Lintner, "Wiez"-Chefredakteur Zbigniew Nosowski (Polen) und Christian Weisner von "Wir sind Kirche"-Deutschland.

Auch aus dem nicht unmittelbar kirchlichen Bereich bekunden prominente Namen ihre Unterstützung für Papst Franziskus; etwa Ex-Vizekanzler Erhard Busek, der Arbeitsrechtler Wolfgang Mazal, der Historiker Michael Mitterauer oder die frühere Amtsdirektorin im Parlament, Edith Riether.

Sie alle bitten den Papst in dem Schreiben, von seinem eingeschlagenen Weg nicht abzuweichen, und sichern ihm volle Unterstützung "und unser stetes Gebet" zu. Wertschätzung wird Franziskus dafür ausgedrückt, dass es ihm "in kurzer Zeit gelungen" sei, die Pastoralkultur der katholischen Kirche "von ihrem jesuanischen Ursprung her zu reformieren". Die "verwundeten" Menschen, aber auch die verwundete Natur gingen ihm zu Herzen. "Sie sehen die Kirche an den Rändern des Lebens als Feldlazarett. Ihr Anliegen ist jeder einzelne von Gott geliebte Mensch."

Häresievorwurf von Kritikern

Der Hintergrund: Mit einer förmlichen "Zurechtweisung" wollen konservative Kritiker Papst Franziskus dazu bringen, sich von mutmaßlichen Irrlehren zu distanzieren. Die Unterzeichner des am 24. September in mehreren Sprachen im Internet veröffentlichten Dokuments vertreten die Ansicht, dass Franziskus "auf direkte oder indirekte Weise" häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert habe. "Respektvoll beharren wir darauf, dass Eure Heiligkeit öffentlich diese Thesen zurückweist", heißt es in dem bereits im August zugestellten Brief. Unterschrieben ist der von Laien, Theologen und Priestern, unter ihnen der ehemalige Chef der Vatikanbank IOR, Ettore Gotti Tedeschi, der Ex-Vorsitzende des nationalen Forschungsrates in Italien CNR, Roberto de Mattei, der deutsche Schriftsteller Martin Mosebach sowie der Philosoph und Priester Antonio Livi, ehemals Dekan an der Lateran-Universität. Zu den Unterzeichnern gehört auch der Generalobere der lefebvreanischen Priesterbruderschaft, Bernard Fellay.

"Pro Pope Francis" ist demgegenüber nicht die erste Solidaritätsbekundung mit Franziskus. Ähnliche Initiativen bzw. waren bereits davor mit www.wesupportpopefrancis.net bzw. http://propapafrancisco.com gegründet worden.

Zuletzt geändert am 27­.10.2017