Kirche muss Sprache ändern

Die katholische Laienorganisation "Wir sind Kirche" verlangt von der katholischen Kirche zügige Reformen. Sie hoffe "dringend", dass die Sexualmoral der heutigen Zeit angepasst werde, sagte Renate Luig vom Bundesteam "Wir sind Kirche" im SWR (Südwestrundfunk). Der Vorschlag des Osnabrücker Bischofs, Homosexuelle zu segnen, sei "ermutigend". Dahinter könnten seine Kollegen nicht mehr zurück. Die katholische Kirche müsse auch Menschen annehmen, die nicht den Normen entsprächen, forderte Luig.

Luig regte an, dass die christlichen Kirchen ihre veraltete Sprache erneuern sollten. Viele Menschen würden nicht mehr verstehen, was in den Gottesdiensten gesagt werde; sie fühlten sich nicht angesprochen, das müsse sich ändern. Selbst, wenn die katholische Kirche Fragen wir den Zölibat oder das Frauenpriestertum löse, würde das nicht ausreichen, um die Kirche attraktiver zu machen. Sie müsse in den Blick nehmen, was die Menschen bewege. Dazu brauche es "niederschwellige" Angebote vor allem für junge Leute.

Luig gab zu, dass sie sich große Sorgen um die Zukunft ihrer Kirche mache. Dass jedes Jahr so viele Menschen wie eine Großstadt Bewohner hat die Kirche verließen, "könne einem schon den Schlaf rauben", so die Katholikin.