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Veröffentlicht am 06­.03.2018

5.3.2018 - KNA

"Wir sind Kirche": Reformprozess der Kirche aktiv fortsetzen

München (KNA) Die Initiative "Wir sind Kirche" hat anlässlich der Wahl von Papst Franziskus vor fünf Jahren an diesen appelliert, den Reformprozess der römisch-katholischen Kirche fortzusetzen. Die Bischöfe und Kardinäle seien zudem aufgerufen, den neuen Kurs mit "eigenen Ideen" zu unterstützen, erklärte die Gruppierung am Montag in München. In den Pontifikaten von Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) seien die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und weitere anstehende Erneuerungen nur langsam umgesetzt worden. Auch habe das Lehramt diese häufig relativiert und in vielem sogar massiv behindert.

Angesichts dieser Ausgangslage habe Franziskus in seinen fünf Pontifikatsjahren sehr viel mehr erreicht, als viele es für möglich gehalten hätten, so die Initiative. Als ein Papst, der aus Lateinamerika komme, greife er auf die Gedanken einer armen Kirche, auf innerkirchliche Reformprojekte und auf gesellschaftspolitische Positionen von Papst Paul VI. (1963-1978) zurück. Kirchliche Struktur-, Finanz- und Seelsorgereformen sowie der Einsatz für gesellschaftliche Sozialreformen gehörten ebenso dazu wie ein erneuertes Verständnis von Ehe und Familie.

Dazu komme eine neue Sichtweise auf die Stellung der Frau sowie das Ende der Diskriminierung von Homosexualität, heißt es in der Erklärung. Nach jahrzehntelanger Ablehnung der Erneuerungsimpulse des Konzils müsse der innerkirchliche Dialog und der theologische Diskurs wieder neu erlernt werden. Dabei habe die römisch-katholische Kirche als "Global Player" nicht nur in religiöser Hinsicht Verantwortung weit über die eigene Religionsgemeinschaft hinaus. "Wir sind Kirche" hoffe angesichts aller drängenden Aufgaben, dass Franziskus noch lange im Amt bleibe.

 

Zuletzt geändert am 06­.03.2018