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Veröffentlicht am 26­.08.2018

26.8.2018 - Publik-Forum

»Theologen mögen weiter streiten ...«

von Hubert Frankemölle, Christian Weisner, Julia Mayerhöfer

Wir haben die Publik-Forum-Petition an den Papst unterschrieben. Mehr Ökumene und keine Ausgrenzung am Tisch des Herrn: Das ist unser Ziel. Als Erstunterzeichner sagen wir: Macht Schluss mit dem Zank ums Abendmahl!

Seit Ende Juni läuft die Publik-Forum-Petition an Papst Franziskus. Weit mehr als 16 000 Frauen und Männer haben sie mittlerweile unterzeichnet. Bis Mitte September sollen 20 000 Unterschriften zusammenkommen. Ende September tagt die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die über den Kommunion-Streit sprechen wird. Er beschäftigt die Bischöfe seit Monaten. Wird das Votum so vieler Christinnen und Christen sie berühren? Der Papst wird in der Petition gebeten: »Lassen Sie nicht zu, dass in einer wichtigen ökumenischen Frage ein elitärer Geist das Miteinander der Christinnen und Christen verhindert.« Würde er den Mehrheitsbeschluss der deutschen Bischöfe zur Öffnung der Eucharistie vom Februar 2018 bestätigen, könnte die Bischofsminderheit sich dieser Öffnung für evangelische Christen nicht mehr verweigern.

Viele Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner stützen das Anliegen mit ihrem Namen auf Publik-Forum.de, darunter jene drei:

Hubert Frankemölle: »Theologen mögen weiter streiten ...«

»Warum ich unterschrieben habe? Für mich als Ausleger der Eucharistietexte im Neuen Testament stehen folgende Aspekte im Vordergrund: In diesen Texten wird die Erinnerung an das letzte Mahl Jesu und an seinen Tod betont. Durch diese »Danksagung« – eucharistia – wird Gemeinschaft gestiftet. Bei der Frage nach der »Vergegenwärtigung« kann der biblische Glaube an die Gegenwart Gottes im Alten und Neuen Testament leitend sein – jenseits philosophischer Kategorien, die kein »einfacher« Gläubiger versteht. Das real geglaubte Handeln Gottes in der Schöpfung, in der Geschichte, im ewigen Bund mit Israel und den Völkern, in Jesus und seiner Gemeinde, in der Gegenwart und Zukunft, vermag heutigen Menschen eine Stärkung auf dem eigenen Weg zu sein. Über die genaue Gegenwart mögen Theologen weiter streiten. Sie dürfen aber nicht vergessen: Sie sollen Diener des Glaubens sein.«

Hubert Frankemölle, geboren 1939, katholischer Theologe, ist Prof. em. für Neues Testament in Paderborn.

 

Julia Mayerhöfer: »Wir müssen mutig vorangehen«

»In der katholischen Jugendverbandsarbeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dass alle gemeinsam Gottesdienst feiern. Dies darf niemandem verwehrt bleiben, da wir alle als Christinnen und Christen eine Gemeinschaft der Gläubigen bilden. Ich hoffe, dass wir als Kirche gemeinsam in dieser und in anderen wichtigen Fragen mutig vorangehen und anderen Wertschätzung entgegenbringen.«

Julia Mayerhöfer (@KJ_Bayern), ist Bundesleiterin der Kolpingjugend in Köln.

 

Christian Weisner: »Ökumenischer Kirchentag? Ökumenisch, bitte!«

»Ich hoffe, dass die katholischen Bischöfe möglichst bald ihren unsäglichen Streit beenden und der Dritte Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main ein wirkliches ökumenisches Ereignis wird. Angesichts der Zerstrittenheit und großen Probleme in unserer Gesellschaft wie in der Welt sollten Christinnen und Christen Schritte zur Versöhnung und Einheit gehen. Immer mehr folgen in Glaubensfragen sowieso ihrem eigenen Gewissen, und das ist gut so. Für die Bewegung Wir sind Kirche sind die Ökumene und die Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl seit dem Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin ein besonderes Anliegen. Die beiden Gottesdienste in der Berliner Gethsemanekirche sind bis heute ein herausragendes Zeichen dafür, was theologisch möglich ist und praktiziert werden kann – auch wenn die damals erfolgte Abstrafung von Prof. Gotthold Hasenhüttl, der alle zur Kommunion eingeladen hatte, skandalöserweise immer noch nicht aufgehoben ist.«

Christian Weisner (@wirsindkirche), geboren 1951, Stadt- und Verkehrsplaner, ist einer der Sprecher des Bundesteams von »Wir-sind-Kirche«. Er lebt in Dachau.

Die Liste der Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner finden Sie hier. Darunter sind Hubert Frankemölle, Julia Mayerhöfer und Christian Weisner. Sie wollen die Petition selbst unterschreiben oder weiterempfehlen? Wir verlängern sie bis Mitte September! Hier können Sie mitmachen: https://aktion.publik-forum.de/?idw=20189880
 

Seit Ende Juni läuft die Publik-Forum-Petition an Papst Franziskus. Weit mehr als 16 000 Frauen und Männer haben sie mittlerweile unterzeichnet. Bis Mitte September sollen 20 000 Unterschriften zusammenkommen. Ende September tagt die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die über den Kommunion-Streit sprechen wird. Er beschäftigt die Bischöfe seit Monaten. Wird das Votum so vieler Christinnen und Christen sie berühren? Der Papst wird in der Petition gebeten: »Lassen Sie nicht zu, dass in einer wichtigen ökumenischen Frage ein elitärer Geist das Miteinander der Christinnen und Christen verhindert.« Würde er den Mehrheitsbeschluss der deutschen Bischöfe zur Öffnung der Eucharistie vom Februar 2018 bestätigen, könnte die Bischofsminderheit sich dieser Öffnung für evangelische Christen nicht mehr verweigern. Viele Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner stützen das Anliegen mit ihrem Namen auf Publik-Forum.de, darunter jene drei:

Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Religion-Kirchen/theologen-moegen-weiter-streiten-2 des Internetauftritts von Publik-Forum
»Theologen mögen weiter streiten ...« von Hubert Frankemölle, Christian Weisner, Julia Mayerhöfer 26.08.2018 Wir haben die Publik-Forum-Petition an den Papst unterschrieben. Mehr Ökumene und keine Ausgrenzung am Tisch des Herrn: Das ist unser Ziel. Als Erstunterzeichner sagen wir: Macht Schluss mit dem Zank ums Abendmahl! Hubert Frankemölle, Julia Mayerhöfer, Christian Weisner: Sie haben die Publik-Forum-Petition an den Papst unterschrieben. (Fotos: Bernert/Universität Paderborn); www.kolping.de; pa/Weigel) Hubert Frankemölle, Julia Mayerhöfer, Christian Weisner: Sie haben die Publik-Forum-Petition an den Papst unterschrieben. (Fotos: Bernert/Universität Paderborn); www.kolping.de; pa/Weigel) Seit Ende Juni läuft die Publik-Forum-Petition an Papst Franziskus. Weit mehr als 16 000 Frauen und Männer haben sie mittlerweile unterzeichnet. Bis Mitte September sollen 20 000 Unterschriften zusammenkommen. Ende September tagt die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die über den Kommunion-Streit sprechen wird. Er beschäftigt die Bischöfe seit Monaten. Wird das Votum so vieler Christinnen und Christen sie berühren? Der Papst wird in der Petition gebeten: »Lassen Sie nicht zu, dass in einer wichtigen ökumenischen Frage ein elitärer Geist das Miteinander der Christinnen und Christen verhindert.« Würde er den Mehrheitsbeschluss der deutschen Bischöfe zur Öffnung der Eucharistie vom Februar 2018 bestätigen, könnte die Bischofsminderheit sich dieser Öffnung für evangelische Christen nicht mehr verweigern. Viele Erstunterzeichnerinnen und -unterzeichner stützen das Anliegen mit ihrem Namen auf Publik-Forum.de, darunter jene drei: Anzeige Petition an den Papst: Jetzt unterschreiben! Keine Ausgrenzung am Tisch des Herrn! Retten wir gemeinsam die Ökumene!/ mehr Hubert Frankemölle: »Theologen mögen weiter streiten ...« »Warum ich unterschrieben habe? Für mich als Ausleger der Eucharistietexte im Neuen Testament stehen folgende Aspekte im Vordergrund: In diesen Texten wird die Erinnerung an das letzte Mahl Jesu und an seinen Tod betont. Durch diese »Danksagung« – eucharistia – wird Gemeinschaft gestiftet. Bei der Frage nach der »Vergegenwärtigung« kann der biblische Glaube an die Gegenwart Gottes im Alten und Neuen Testament leitend sein – jenseits philosophischer Kategorien, die kein »einfacher« Gläubiger versteht. Das real geglaubte Handeln Gottes in der Schöpfung, in der Geschichte, im ewigen Bund mit Israel und den Völkern, in Jesus und seiner Gemeinde, in der Gegenwart und Zukunft, vermag heutigen Menschen eine Stärkung auf dem eigenen Weg zu sein. Über die genaue Gegenwart mögen Theologen weiter streiten. Sie dürfen aber nicht vergessen: Sie sollen Diener des Glaubens sein.« Julia Mayerhöfer: »Wir müssen mutig vorangehen« »In der katholischen Jugendverbandsarbeit habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dass alle gemeinsam Gottesdienst feiern. Dies darf niemandem verwehrt bleiben, da wir alle als Christinnen und Christen eine Gemeinschaft der Gläubigen bilden. Ich hoffe, dass wir als Kirche gemeinsam in dieser und in anderen wichtigen Fragen mutig vorangehen und anderen Wertschätzung entgegenbringen.« Christian Weisner: »Ökumenischer Kirchentag? Ökumenisch, bitte!« »Ich hoffe, dass die katholischen Bischöfe möglichst bald ihren unsäglichen Streit beenden und der Dritte Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main ein wirkliches ökumenisches Ereignis wird. Angesichts der Zerstrittenheit und großen Probleme in unserer Gesellschaft wie in der Welt sollten Christinnen und Christen Schritte zur Versöhnung und Einheit gehen. Immer mehr folgen in Glaubensfragen sowieso ihrem eigenen Gewissen, und das ist gut so. Für die Bewegung Wir sind Kirche sind die Ökumene und die Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl seit dem Ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin ein besonderes Anliegen. Die beiden Gottesdienste in der Berliner Gethsemanekirche sind bis heute ein herausragendes Zeichen dafür, was theologisch möglich ist und praktiziert werden kann – auch wenn die damals erfolgte Abstrafung von Prof. Gotthold Hasenhüttl, der alle zur Kommunion eingeladen hatte, skandalöserweise immer noch nicht aufgehoben ist.« Hubert Frankemölle, geboren 1939, katholischer Theologe, ist Prof. em. für Neues Testament in Paderborn. Julia Mayerhöfer (@KJ_Bayern), ist Bundesleiterin der Kolpingjugend in Köln. Christian Weisner (@wirsindkirche), geboren 1951, Stadt- und Verkehrsplaner, ist einer der Sprecher des Bundesteams von »Wir-sind-Kirche«. Er lebt in Dachau. Die Liste der Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner finden Sie hier. Darunter sind Hubert Frankemölle, Julia Mayerhöfer und Christian Weisner. Sie wollen die Petition selbst unterschreiben oder weiterempfehlen? Wir verlängern sie bis Mitte September! Hier können Sie mitmachen: https://aktion.publik-forum.de/?idw=20189880

Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Religion-Kirchen/theologen-moegen-weiter-streiten-2 des Internetauftritts von Publik-Forum

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Zuletzt geändert am 27­.08.2018