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Veröffentlicht am 19­.04.2007

19.04.2007 - Focus

Frauen-Gruppe attackiert Papst

Die Initiative „Maria von Magdala“ hat Papst Benedikt zum zweijährigen Amtsjubiläum vorgehalten, dass Frauen in der katholischen Kirche XVI. benachteiligt werden. „Der Vatikan öffnet sich bewusst nicht“, sagte eine Sprecherin der Reformgruppe, die für mehr Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche kämpft und am Samstag in Münster ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Frauen seien in der Kirche sowie der theologischen Forschung und Lehre noch immer eine Minderheit. In Papst Benedikt XVI. gesetzte Hoffnungen hätten sich nicht erfüllt.

"Er wirkte erst weicher, zeigte zuletzt aber wieder seine restriktive Art“, sagte die Sprecherin in Ahlen. Schon vor seiner Wahl zum Heiligen Vater habe Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation das Thema abgeblockt.
Keine Aufstiegsmöglichkeiten für Mädchen
"Die Männerriege im Vatikan hat nicht die Kraft zu notwendigen grundlegenden Veränderungen“, so die Sprecherin weiter. Damit riskiere die katholische Kirche, jüngere Frauen zu verlieren. Das wiederum bedrohe die gesamte Struktur, weil Frauen rund 80 Prozent der ehrenamtlichen Arbeit in den Gemeinden leisteten. Es könne nicht sein, dass Mädchen als Messdienerinnen gern gesehen seien, ein Aufstieg aber nicht möglich sei.

Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass Frauen nach wie vor keine Priesterweihe erhalten können. Die Unbeweglichkeit der Kirche führe zu „Ermüdungserscheinungen“ – auch bei der Fraueninitiative mit ihren 160 weiblichen Mitgliedern. Die meisten seien über 50 Jahre alt, junge Frauen kämen kaum dazu. In Zeiten einer „Entkirchlichung der Gesellschaft“ sei es schwer, junge Menschen für das Thema zu begeistern. „Maria von Magdala“ wurde 1987 in Münster gegründet. Sie trägt den ursprünglichen Namen der in den Evangelien genannten Maria Magdalena.

http://www.focus.de/politik/ausland/papst/amtsjubilaeum_aid_54001.html

Zuletzt geändert am 19­.04.2007