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Veröffentlicht am 09­.12.2018

9.11.2018 - Main-Post

Bischof Jung spricht sich für Zölibat aus

Am Samstag, 8. Dezember weihte Bischof Franz Jung im Würzburger Kiliansdom Frank Elsesser zum Diakon. In seiner Predigt ging Jung unter anderem auf das Zölibatsversprechen ein – und sprach sich für die Beibehaltung der Ehelosigkeit für Geistliche aus. Der Würzburger Theologe Wunibald Müller und die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“ haben sich immer wieder für eine Aufhebung des Pflichtzölibats ausgesprochen.

Der Bischof sagte im Dom, dass seit dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle und der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie immer wieder massiv Kritik am Zölibat der Kirche geübt worden sei – bis hin zur Forderung, die Ehelosigkeit ganz abzuschaffen. Jung hält es „für einen Trugschluss zu meinen, mit einer solchen Forderung könne man den Missbrauch aus der Kirche verbannen“. Die Verpflichtung zum Zölibat könne zwar mit sich bringen, dass man sich nicht ausreichend mit der eigenen Sexualität auseinandersetzt. „Zölibat heißt aber nicht, dass man sich mit seiner Lebensform nicht lebenslang auseinandersetzen müsste“.

Wunibald Müller sagte nach Veröffentlichung der Missbrauchsstudie Ende September gegenüber dieser Redaktion, dass Zölibat nicht der Grund für Missbrauch sei, aber ein möglicher Risikofaktor sein könne, wenn er so verstanden wird, dass Sexualität im Leben keine Rolle mehr spiele. Und jüngst meinte Müller, dass es einen Zusammenhang zwischen sexualisierter Gewalt durch Kleriker und der Sexuallehre der Kirche gebe. „Die Kirche kann zur Entschärfung der Situation beitragen: indem sie Priesteramt und Zölibat voneinander abkoppelt.“

https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Bischof-Jung-spricht-sich-fuer-Zoelibat-aus;art735,10128385

Zuletzt geändert am 09­.12.2018