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Veröffentlicht am 08­.05.2019

8.5.2019 - KNA

"Wir sind Kirche" enttäuscht über Papst-Aussagen zum Diakonat

München (KNA) Die Initiative "Wir sind Kirche" hat sich "sehr enttäuscht" über die jüngsten Äußerungen von Papst Franziskus zu einem möglichen Diakonat der Frau gezeigt. Ihm zufolge werde es dazu in absehbarer Zeit keine Entscheidung geben. So seien sich die Mitglieder der von ihm 2016 eingesetzten Kommission nicht einig, ob das Amt in früheren Zeiten sakramental verstanden worden sei oder nicht. Die jeweiligen Thesen und Befunde müssten noch weiter untersucht werden, sagte der Papst auf dem Rückflug von Skopje nach Rom.

Vor allem bei den Frauen rufe diese Entscheidung des Papstes große Empörung hervor, erklärte die Gruppierung. Zu befürchten sei, dass dies den ohnehin stattfindenden Auszug aus der römischkatholischen Kirche noch beschleunigen und diese Kirche spirituell ärmer machen werde. Unklar bleibe auch, ob die Aussage des Papstes dem wohl immer stärker werdenden Einfluss der Bremser jeglicher Reform geschuldet oder von ihm getroffen worden sei, um die Öffnung des Diakonats der Frau weiter offenzuhalten.

"Wir sind Kirche" forderte deshalb, den Kommissionsbericht, der seit Juni 2018 dem Papst vorliege, zu veröffentlichen. Außerdem solle jetzt sofort und konkret überlegt werden, welche Veränderungen es in der Struktur des Weiheamtes vor allem unter diakonischem Aspekt grundsätzlich geben müsse.
Es gelte, sich aus möglicherweise falschen Fesseln der Tradition zu lösen. Unabhängig davon sollten sich die deutschen, besser sogar die europäischen Bischöfe weiter für das sakramentale Diakonat der Frau einsetzen, so wie das die Würzburger Synode (1971-1975) mit den Stimmen der Bischöfe getan habe.

Zuletzt geändert am 08­.05.2019