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Veröffentlicht am 03­.06.2007

3.6.2007 - AP

Evangelischen Kirchentag erwartet mehr Teilnehmer

Köln - Der Präsident des 31. Evangelischen Kirchentags, Reinhard Höppner, erwartet zu dem Treffen in Köln deutlich mehr Teilnehmer als vor zwei Jahren in Hannover. «Damit ist der Kirchentag ein Zeichen dafür, dass Kirche lebendig ist», sagte er der Nachrichtenagentur AP. Im Gegensatz zu den viel diskutierten Marginalisierungstendenzen sei es eine wachsende Bewegung. Der Kirchentag wird am Mittwoch eröffnet und bis Sonntag dauern. Eines der zentralen Themen wird der parallel stattfindende G-8-Gipfel in Heiligendamm sein.

«Wir bauen konkret Brücken zwischen den Veranstaltungen», sagte Höppner. So werde es am Donnerstag eine Live-Schaltung vom Roncalliplatz in Köln zum Abschlusskonzert in Rostock geben, «bei der wir Botschaften vom Kirchentag an den G-8-Gipfel richten». Der Kirchentagspräsident fügte hinzu: «Wir wollen aber auch, dass ein Gespräch zwischen denen, die hinter dem Zaun beraten, und denen, die vor dem Zaun kritisch mitdenken, zu Stande kommt. Darum freuen wir uns besonders, dass die Bundeskanzlerin am Sonnabend zum Kirchentag kommt. Sie wird mit dem Nobelpreisträger Muhammad Yunus über die Probleme der Globalisierung reden.»

Ein entscheidendes Stichwort der Diskussion soll nach Höppners Ansicht die «Macht der Würde» sein. «Globalisierung ist für uns kein Schicksal, dem wir uns ergeben müssen, sondern eine Gestaltungsaufgabe», erklärte er. «Wir fragen danach, wo die Würde des Menschen verletzt wird. Dort muss die Politik eingreifen und Rahmenbedingungen setzen, unter denen die Würde des Menschen zur Entfaltung kommen kann.»

Die hohe Beteiligung zeige, dass im Glauben eine starke Kraft liege, die Welt zu verändern, meinte Höppner. «Diese Botschaft der Hoffnung braucht die Welt, damit nicht Mutlosigkeit und Resignation die Kräfte erlahmen lassen, die wir zur Gestaltung der Zukunft brauchen.»

Bereits am Samstag begrüßten Höppner und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, mehrere hundert zum Kirchentag angereiste Jugendliche. Diese nehmen an einem Vorprogramm teil, bei dem Begegnung und Austausch im Mittelpunkt stehen.

Die Bewegung «Wir sind Kirche» setzt sich für Fortschritte in der Zusammenarbeit der christlichen Kirchen ein. Sie appellierte an die Kirchenleitungen, das bisher in der Ökumene Erreichte nicht aufs Spiel zu setzen und sich weiterhin um sichtbare und wirkkräftige Zeichen der Einheit aller christlichen Kirchen zu bemühen.

Zuletzt geändert am 04­.06.2007