Bei den lautstarken Protesten mischte sich Marx am Montag zusammen mit dem Fuldaer Bischof Michael Gerber unter die Demonstranten. Die kfd demonstrierte in Fulda im Rahmen einer Aktionswoche für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. Der Verband fordert einen gleichberechtigten Zugang für Frauen zu allen Diensten, auch zu Weiheämtern.
Marx sagte mit Blick auf die geforderten und derzeit diskutierten Reformen: "Ich weiß, es braucht Bewegung. Ich dränge und pushe, aber manchmal geht es nur langsam voran." Nach dem Skandal um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche hatte die Deutsche Bischofskonferenz einen Reformprozess angekündigt, über den auch bei der am Montag in Fulda begonnenen Herbstvollversammlung beraten werden soll. Dabei geht es in einem der vier Themenfelder auch um die Rolle der Frau in der katholischen Kirche. Marx versprach den Demonstrierenden: Es werde bei den Gesprächen in Fulda nichts ausgeklammert. "Die Rolle der Frau ist außerordentlich wichtig."
Marx bedankte sich für das Engagement der Frauen und ihre "lebendige Begleitung". Nach den Gesprächen betete er mit den Frauen für eine Erneuerung der Kirche. An der Kundgebung nahmen nach Angaben des Fuldaer Ordnungsamtes 150 Demonstrierende teil.
Während der Aktionswoche (23. bis 29. September) wollen kfd-Gruppen im gesamten Bundesgebiet Aktionen veranstalten. Im Werben um eine geschlechtergerechte Kirche sammelt der Verband Unterschriften und animiert Unterstützer, eine Online-Petition zu unterzeichnen. Die kfd hat nach eigenen Angaben rund 450 000 Mitglieder und gilt als größter katholischer Frauenverband Deutschlands.
dpa
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