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Veröffentlicht am 13­.10.2019

13.10.2019 - Münchner Kirchenzeitung

Zum Synodalen Weg

Aus römischer Sicht mag es unerhört sein, dass die deutschen Bischöfe in gleichberechtigter Weise mit den „Laien“ über die heißen Eisen Macht, Sexualmoral, Zölibat und Frauenämter beraten wollen. Doch genau dies sind die Themen, die die MHG-Studie vor einem Jahr als Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt und Vertuschung analysiert hat. Alle Verantwortlichen im Vatikan wie im deutschen Episkopat, die sich jeder Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre verweigern, müssen sich fragen lassen, wie sie dies angesichts des verheerenden Glaubwürdigkeitsverlustes der Kirchenleitung rechtfertigen können. Denn nicht nur in Deutschland, sondern weltweit befindet sich die katholische Kirche in einer existenziellen Krise. Der von den deutschen Bischöfen vorgeschlagene Synodale Weg ist deshalb kein deutscher Sonderweg, sondern könnte ganz im Gegenteil sehr hilfreich für die Weltkirche sein.

 

Christian Weisner

Mitglied des Bundesteam

KirchenVolksBewegung „Wir sind Kirche“
 

Zuletzt geändert am 17­.10.2019