Zukunft der Kirche

Vortrag und Diskussion in Tiefenbach

Tiefenbach. Auf Einladung von "Wir sind Kirche Passau" war Christian Weisner, Mitglied im Bundesteam und Sprecher von "Wir sind Kirche", zu einem gut besuchten Vortrag ins Pfarrheim gekommen. Es ging vor allem um die vor wenigen Wochen in Rom zu Ende gegangene "Pan-Amazonas-Synode" und den geplanten "synodalen Weg" in Deutschland.

Dabei betonte Weisner, dass die einzelnen Ergebnisse der Amazonas-Synode in einem Gesamtkonzept gesehen werden müssten. In diesem Konzept gehe es um die ökologische, soziale und kirchliche Situation im Amazonasbecken, vor allem um die Situation der indigenen Völker.

Beim synodalen Weg müssten Reformen im Hinblick auf die vier Themenbereiche Macht, Partizipation und Gewaltenteilung, Sexualmoral, priesterliche Lebensformen und Zugang von Frauen zu Ämtern und Diensten angegangen werden. Vor allem müssten auch Frauen bei künftigen Synoden ein Stimmrecht erhalten. Gegen Kritik am synodalen Weg von seiten der Kurie wandte Weisner ein, dass Papst Franziskus erklärtermaßen das Prinzip der Synodalität in der Kirche stärken wolle, ein Prinzip, das seit den Anfängen des Christentums immer eine wichtige Rolle gespielt habe.

Zum Thema Missbrauch, das den Anlass zum synodalen Weg gegeben hatte, forderte Weisner, dass die Entschädigung von Opfern auf keinen Fall aus Kirchensteuermitteln geleistet werden dürfe. Dies sei dem Kirchvolk nicht vermittelbar.

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der vor allem der Reformbedarf in der katholischen Kirche immer wieder angemahnt wurde. − red

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